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Erfolgreich streiten in der Partnerschaft – die vier Phasen des Streits

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Martina StraubFührungskräfte-Coaching, Life-Coaching, Kommunikations-Coaching, Work-Life-Balance, Systemisches Coaching
Bewusstseinstraining, Train the Trainer, Verhaltenstraining, Persönlichkeitstraining, Motivationstraining
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Quarrelling young couple standing against background of chalkboard and screaming on each other

Auch in gut funktionierenden Partnerschaften gehören Konflikte dazu – das ist normal und reinigend. Damit der Streit konstruktiv bleibt und am Ende eine Lösung gefunden wird, bei der beide Partner als Gewinner hervorgehen, sollten Sie die vier Phasen des Streits richtig nutzen.

Harmonie und Eintracht sind wunderschöne Zustände, aber leider nicht dauerhaft. Da wir es mit unterschiedlichen Persönlichkeiten zu tun haben, ist Streit fast unvermeidbar.
Wenn es in einer Partnerschaft keinen Streit gibt, kann das ein Anzeichen dafür sein, dass entweder kein Interesse mehr aneinander besteht, resigniert wird oder dass einer oder beide Partner sich klein machen und ihre wahren Bedürfnisse unterdrücken. Aus diesem Grund ist es auch in Paarbeziehungen auf Augenhöhe von Zeit zu Zeit wichtig, dass es ein reinigendes Gewitter gibt.

Phase 1: Lassen Sie den emotionalen Druck raus

Was tun, wenn es hitzig zugeht, die Gemüter aufeinander prallen und die Gefühle aus Ihnen ausbrechen? Sie dürfen ausrasten! Auch, wenn Sie es eigentlich gar nicht möchten. Nicht selten kommen im Affekt Dinge auf den Tisch, die bei der Lösung des Streits helfen. Wenn der emotionale Druck raus ist, lassen sich häufig Probleme sachlich lösen.

Phase 2: Wahren Sie Distanz im Adrenalin-Rausch

Das Ganze hat allerdings einen Haken, die Lösung kann nicht in der Erregung gefunden werden. Bei einem Streit wird jede Menge Adrenalin ausgeschüttet und dieses Stresshormon vernebelt unser normales Denkhirn. In dieser Zeit ist es wichtig, dem Partner aus dem Weg zu gehen. Den Raum zu verlassen und Luft zu holen. Denn in dieser Zeit sind wir nicht in der Lage, Lösungen für unsere Probleme zu finden.

In so einer Phase arbeitet nur noch unser Reptiliengehirn bzw. der Hirnstamm und dieses kennt nur Flucht oder Angriff. Wer in dieser Zeit versucht, positive Ergebnisse zu erzielen, wird das Gegenteil erreichen. Er wird aus einer Mücke einen Elefant machen und den Anderen und sich selbst unnötig verletzen. Gönnen Sie sich und Ihrem Gegenüber jetzt eine Auszeit zur Entwicklung.

Phase 3: Halten Sie die Spannung aus und entwickeln Lösungsansätze

Etwa zehn Minuten nach einer Adrenalinausschüttung folgt Cortisol, das für eine erhöhte, länger anhaltende Wachsamkeit auf einem niedrigeren Niveau sorgt. D. h. jetzt befinden wir uns in einer Phase, in der wir super wach und super konzentriert sind, in der alles Unwichtige in den Hintergrund tritt. Ganz automatisch entwickeln wir uns in dieser Phase weiter und entwickeln konstruktive Lösungen für unser Problem des Streits.

Wichtig ist, dass wir uns in dieser Zeit von unserem Partner distanzieren und auch ihm die Zeit seiner Entwicklung zugestehen. Dies ist oft schwierig, weil hier die Gefahr droht, in alte Abhängigkeiten zu verfallen. In dieser Distanz fallen wir häufig in unsere kindlichen Verhaltensmuster zurück und wollen gehalten und geliebt werden. Nun gilt es allerdings, die Disharmonie und die Spannung auszuhalten.

Geben Sie sich jetzt die Liebe, die Sie benötigen, aus sich selbst heraus. Alternativ können Sie sie auch durch Gespräche mit Ihren Freunden oder durch das Zusammensein mit Tieren holen, aber bleiben Sie jetzt bei sich und konzentrieren Sie sich nicht auf Ihren Partner.

Dadurch entsteht anschließend neue Tiefe und stärkere Liebe für Ihre Partnerschaft. Diese Distanz ist vergleichbar mit der „Werde ich geliebt-Spannung“ während der Verliebtheitsphase. Sie ist die gesunde Basis für Ihre Partnerschaft auf Augenhöhe.

Phase 4: Finden Sie eine gemeinsame Lösung im klärenden Gespräch

Anschließend ist die Zeit für ein klärendes Gespräch:

– Übernehmen Sie Verantwortung für Ihren Anteil des Streits und entschuldigen Sie sich für Ihre Fehler oder Überreaktionen.
– Äußern Sie Ihre Bedürfnisse in ICH-Aussagen und geben Sie Ihrem Partner den Raum, um seine Bedürfnisse mitzuteilen.
– Achten Sie Ihren Partner und Sie selbst und finden Sie gemeinsam Lösungen für Ihr Problem, die gewinnbringend für Sie beide sind.

Missverständnisse werden jetzt aus dem Weg geschafft und neue Momente der Zusammengehörigkeit entstehen. So gewinnt die Liebe immer mehr Tiefe, denn es wurde eine schwierige Zeit gemeinsam gemeistert.

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