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Erkennen, was ist – finden, was wirkt: Warum mehr Unternehmen auf systemische Organisationsaufstellungen setzen sollten

Über den Autor
Marion Quaas-ReinhardSystemisches Coaching, Change Management, Führungskräfte-Coaching
Train the Trainer, Führungskräftetraining, Bewusstseinstraining
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Systemische Organisationsaufstellungen helfen Organisationen und Führungskräften bei Anliegen wie Veränderungsprozessen, Problemen und Konflikten, Teamentwicklung oder Strategieklärung. Dennoch wird dieses effektive Beratungsinstrument zu wenig genutzt.

Organisationsaufstellungen sind eine räumliche Darstellungsform, in der man Erkenntnisse darüber gewinnt, wie sich die Dynamiken und Beziehungen im „System der Organisation“ aktuell verhalten. Durch das räumliche Visualisieren können sehr komplexe Zusammenhänge einfach und deutlich dargestellt werden, sie sind leicht nachvollziehbar, wenn auch oft verblüffend. Das macht es leichter, die nächsten Veränderungsschritte zu entscheiden – oft auch im Konsens! Getreu dem Motto „Erkennen, was ist – finden, was wirkt“.

Was passiert bei einer Organisationsaufstellung?

Zwei Akteure sind der Aufstellungsleiter und der sogenannte Falleinbringer, der darüber Erkenntnisse gewinnen will, wie sich die Strukturen und Beziehungen in seinem „Organisations-System“ aktuell darstellen und wie sie verbessert werden können. Die räumliche Visualisation geschieht dadurch, dass Menschen – sogenannte Repräsentanten – als die Elemente im Raum hingestellt (= aufgestellt) werden, die das Thema symbolisieren. Elemente sind zum Beispiel das Unternehmen, Inhaber, Führungskräfte, Mitarbeiter, Kunden, Produkte, Ziele. Der Falleinbringer erhält so eine Außensicht auf sein Thema und kann es besser verstehen und klarer neue Lösungswege erarbeiten.

Klassischerweise versucht man im ersten Schritt zu erkennen, welche Beziehungen und Dynamiken gestört oder in Ordnung sind, beziehungsweise welcher Art die Störungen sind. Im zweiten Schritt findet man das, was in Richtung einer guten Lösung wirken kann. Hier widmet man sich der Simulation von Lösungswegen und erkennt, welche Lösungswege welche Auswirkungen beinhalten. Dadurch generiert sich ein deutlicher Entwicklungsimpuls für die Organisation. Die Fortschritte werden bei einem Treffen in der Regel sechs Wochen später von Aufstellungsleiter und Falleinbringer besprochen und letzterer erhält gegebenenfalls weiteres unterstützendes Coaching.

Was macht Organisationsaufstellungen ebenso effektiv wie ungewohnt?

Eine Systemische Organisationsaufstellung schaut sich immer das „System“ an, weniger die Psychologie der Personen. Neben den stimmigen Ergebnissen ist für viele folgendes Phänomen das eindrucksvollste an Aufstellungen: Die Repräsentanten können sehr präzise wiedergeben, wie die Beziehungen und Dynamiken in einer Organisation sind. Und das unabhängig davon, ob sie die Firma kennen oder nicht. Eigenartig, aber wer es einmal erlebt hat, weiß einfach, dass es funktioniert.

Es gibt verschiedene Erklärungsmodelle dafür. In der Gehirnforschung sind zum Beispiel kluge Köpfe gerade dabei zu entdecken, dass unsere rechte intuitive Gehirnhälfte sehr viel präziser und umfassender funktioniert, als wir bisher angenommen haben. Somit haben wir die Fähigkeit, in Sekundenschnelle in Empathie mit dem Falleinbringer und seinem Thema zu gehen. Durch diese Empathie können die Repräsentanten die Beziehungen und Dynamiken dann auch in ihrer Rolle darstellen. Geübte Repräsentanten wissen das, sie fragen sich auch gar nicht mehr, wieso das klappt. Sie tun es einfach.

Insgesamt handelt es sich bei den Aufstellungen also um eine Methode, die stark mit der rechten Gehirnhälfte, also der emotionalen und intuitiven Intelligenz, arbeitet. Wieso ist das ein Vorteil bei der Beratung von Organisationen und Führungskräften? Weil die meisten Menschen und Organisationen ihre Probleme mit der linken Gehirnhälfte, also mit der kognitiven, analytischen und rationalen Intelligenz „wälzen“ und hier logischerweise nur Teillösungen finden. Erst mit der rechten Gehirnhälfte finden wir neue Zugänge zu den Problemen und den Lösungswegen. So können sich die Teillösungen zu einem Ganzen verbinden.

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