Basics der Bewerbung – schon alles gesagt und doch noch alles unklar
Tanja Herrmann-HurtzigBusiness Coaching, Führungskräfte-Coaching, Karriere/ Skills-CoachingFührungskräftetraining, Persönlichkeitstraining, BewerbungstrainingZum Profil
Man könnte meinen, zum Thema Grundlagen im Bewerbungsprozess sei schon alles gesagt und geschrieben. Doch in der Praxis herrscht noch immer große Unsicherheit, hat Business-Coach Tanja Herrmann-Hurtzig festgestellt – und daher einen konkreten Leitfaden erstellt.
Eine Bewerbung sollte aus:
– Anschreiben
– Lebenslauf
– Zeugnissen
bestehen. Gerne können Sie auch noch ein Deckblatt hinzufügen. Das ist aber kein Muss und häufig ist es Geschmacksache. Ein Deckblatt enthält Foto, Namen, Anschrift und Position. Bei längeren Lebensläufen eventuell auch eine Kurzfassung der wichtigsten Stationen bzw. der Projekte oder Verantwortungen (Aufzählung) als erste Übersicht. Von den Inhalten wird natürlich jeweils alles angepasst an die Stellenausschreibung.
Diese Dokumente sollten Sie immer als PDF abspeichern. So kann es nicht zu merkwürdigen Formatverschiebungen kommen. Sinnvoll ist es auch, sich selber das Dokument einmal zusenden, um zu überprüfen, ob alles so „ankommt“ und zu lesen ist, wie Sie es geplant haben. Für die PDFs sollten Sie auch einen erklärenden Dateinamen wählen, sodass die Ansprechpartner die Unterlagen schnell wiederfinden, zum Beispiel: Lebenslauf_T.Mann.
Für Ihre persönliche Ablage hat es sich bewährt, die Unterlagen noch mit Monat und Jahr oder/und eventuell der Firma, an die Sie diese verschickt haben, zu speichern. Zum Beispiel: Lebenslauf_T.Mann_5_2017_Firma.pdf. So finden Sie die Dokumente jederzeit in Ihrem Ordner „Bewerbungen“ wieder.
Natürlich können Sie Ihrer Bewerbung auch noch die Seite „Über mich“ beifügen. Diese Seite sollten Sie aber nur dann (!) erstellen, wenn es wirklich etwas WICHTIGES gibt, was der potentielle Arbeitgeber über Sie wissen sollte. Ansonsten gilt: Sparen Sie sich die Zeit und investieren Sie diese lieber in das Anschreiben und den Lebenslauf.
Anschreiben und Form-Vorlage
Grundsätzlich gibt es sogar eine Bewerbung nach DIN5008 (DIN= Deutsches Institut für Normung). Das ist die „ganz normale“ Vorlage für Geschäftsbriefe und gibt die Struktur und Formatierung vor. Bewerben Sie sich für kaufmännische und juristische Berufe, zum Beispiel im Sekretariat oder als Assistenz, sollten Sie Ihr Anschreiben möglichst eng an der DIN erstellen, da Sie damit sozusagen Ihre erste Arbeitsprobe vorlegen.
Wichtig ist, zu wissen, wie die DIN aussieht. Sie können sich natürlich absichtlich entscheiden, davon abzuweichen. Das ist vollkommen ok, manchmal sogar ein „Muss“, beispielsweise im kreativen Bereich, wo Sie bereits bei Ihrer Bewerbung Ihre Kreativität unter Beweis stellen können/sollten.
Die DIN5008
Die DIN5008 regelt unter anderem Adressfeldposition, Betreffzeile, Datumsposition, Seitenränder, Abstände und Absätze. Das Adressfeld ist zum Beispiel maximal 8,5 cm breit und 4,5 cm hoch. Es endet bei 10 cm von der oberen Blattkante. Ein Vorteil, wenn Sie dies nutzen, ist, dass Sie Ihr Anschreiben in Briefumschlägen mit Fenster verschicken können.
Das Adressfeld enthält:
– Den vollständigen Firmennamen des zukünftigen Arbeitgebers, inklusive „GmbH“ etc. Wer hier etwas falsch schreibt, befördert sich schnell ins Aus.
– Vor- und Zuname des Ansprechpartners. Ist Ihnen dies nicht bekannt, dann ist das eine gute Möglichkeit, Kontakt aufzunehmen und es heraus zu finden!
– Postanschrift (Straße und Hausnummer, nächste Zeile: Postleitzahl und Ort)
Ort und Datum stehen rechtsbündig eine Zeile tiefer.
Die Betreffzeile beginnen Sie zwei Zeilen unter dem Datum linksbündig. Schreiben Sie aber nicht das Wort „Betreff“ davor, sondern nur „Bewerbung als …“ oder ähnliches, ohne Satzzeichen am Ende.
Die Anrede schreiben Sie zwei Leerzeilen unter der Betreffzeile, und beginnen Sie Ihren Text dann nach einer Leerzeile unter der Anrede.
Text:
Gliedern Sie Ihren Text wie folgt:
Einleitung: was motiviert Sie?
Vermeiden Sie den Satz: „Mit großem Interesse habe ich Ihre Stellenausschreibung …vom… in… gelesen und möchte mich hiermit bewerben.“ Schreiben Sie lieber etwas Individuelles, das auf die Position und/oder das Unternehmen passt.
Hauptteil: was können Sie?
Dies ist eine Be-WERBUNG, also überlegen Sie, womit Sie für sich werben können. Was bieten Sie dem Unternehmen? Warum sollte man Sie als Unternehmer einstellen?
Schluss: was ist noch wichtig?
Sprechen Sie hier eine Einladung zum Vorstellungsgespräch an, und eventuell Ihre Gehaltsvorstellung und Kündigungsfrist, falls gewünscht.
– Grußformel: eine Leerzeile nach Textende.
– Unterschrift: innerhalb von 3 Leerzeilen handschriftlich/eingescannt.
– Eventuell noch Anlagenverzeichnis am Briefende.
Seitenränder:
– Oben: 4,5 cm. Wenn Sie verkleinern, dann lassen Sie mindestens einen Abstand von 0,5 Zentimeter oben und unten. Schreiben Sie zum Beispiel Ihren Namen, Adresse, Telefon, Email in die Kopfzeile.
– Unten: 2,5 cm
– Linker Rand: 2,5 cm. Wenn Sie verkleinern, dann lassen Sie mindestens einen Abstand von 1 Zentimeter links und rechts.
– Rechter Rand: 2 cm
Schrift:
Die Schriftart sollte 12 Punkt sein (mindestens aber 10), sodass sie gut zu lesen ist und der Leser nicht bereits die Lesebrille herausholen muss. Als Schriftart eignen sich nach wie vor folgende Schriften, die gut lesbar und auf jedem PC/MAC zu nutzen sind: Arial, Times New Roman oder Helvetica.
Absender:
Diesen können Sie in der Kopfzeile unterbringen (siehe oben). Name, Adresse, Telefonnummer und Email-Adresse, damit man Sie schnell erreichen kann, wenn ein Termin kurzfristig vereinbart werden soll oder es Rückfragen gibt. Diese Daten sollten Sie auch immer im Lebenslauf und auf dem eventuell beigefügten Deckblatt angeben.
Damit wäre Ihr Anschreiben in Form gebracht. Jetzt geht es um Ihre persönlichen Inhalte!
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