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Gehaltsverhandlung: Mit gekonnter Gesprächsführung zu mehr Geld im Job

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Mehr Gehalt – das würde wohl kaum ein Mensch ablehnen. Doch wenn Sie mehr Geld verdienen möchten, müssen Sie es aktiv einfordern. Die Frage lautet nur: wie?

Laut einer auf Statista veröffentlichten Studie würde fast die Hälfte der deutschen Erwerbstätigen gerne innerhalb der nächsten zwölf Monate ihren Job wechseln. Die Gründe dafür sind vielfältig, doch ein Faktor führt die Liste deutlich an: 23 Prozent der Befragten wünschen sich ein besseres Gehalt und würden dafür freiwillig ihre aktuelle Anstellung kündigen. Eine als fair empfundene Bezahlung ist deshalb aus Arbeitnehmersicht essentiell für die Zufriedenheit mit dem Job – und damit auch für den Arbeitgeber hinsichtlich der Mitarbeiterbindung, des Employer Brandings & Co. Dennoch sei an dieser Stelle erwähnt, dass die 23 „unzufriedenen“ Prozent an ihrer Misere nicht immer ganz unschuldig sind.

Wer ein höheres Gehalt wünscht, muss dieses einfordern

Eine weitere auf Statista einsehbare Studie entlarvt nämlich eine der größten Schwächen deutscher Arbeitnehmer: 18,7 Prozent der Männer und sogar 25,4 Prozent der Frauen verhandeln nie über ihr Gehalt. Dies stellt nicht nur eine teilweise Erklärung für die Gender Pay Gap dar, sondern auch für die flächendeckende Unterbezahlung in vielen Branchen: Während nämlich Angestellte im Marketing, in der IT oder in der Architektur recht häufig die Gehaltsverhandlung suchen, ist dies bei sozialen Berufen, in der Pflege sowie bei Medizinern eher selten der Fall. Gerade in solchen vom Fachkräftemangel betroffenen Branchen wäre eine Verhandlung über mehr Geld jedoch mit höherer Wahrscheinlichkeit von Erfolg gekrönt.

Darauf zu warten, dass der Arbeitgeber von selbst die Bezahlung erhöht, ist hingegen ein sinnloses Unterfangen. Dies kommt – wenn überhaupt – nur in Ausnahmefällen vor, die zum Beispiel in Tarifverträgen geregelt werden. Was Sie sich also zum Thema Gehaltsverhandlung hinter die Ohren schreiben sollten, ist folgendes Fazit: Wenn Sie mehr Gehalt wünschen, müssen Sie eigenständig aktiv werden, die Initiative ergreifen und es einfordern. Es liegt also an Ihnen, eine Gehaltsverhandlung einzuberufen oder das jährliche Feedbackgespräch für diesen Zweck zu nutzen. Gleichzeitig kommt es aber nicht nur auf das „Ob“ an, sondern auch auf das „Wie“.

Tipps für eine erfolgreiche Gesprächsführung in der Gehaltsverhandlung

Wenn Sie einen Termin für eine Gehaltsverhandlung gefunden haben, bedeutet das noch lange nicht, dass Ihre Forderung auch von Erfolg gekrönt sein wird. Stattdessen müssen Sie das Gespräch sorgfältig vorbereiten und die richtige Taktik in der Gesprächsführung anwenden. Wenn Sie folgende Tipps berücksichtigen, ist das aber alles andere als ein Hexenwerk:

– Finden Sie den richtigen Zeitpunkt für die Gehaltsverhandlung. Geeignet ist zum Beispiel ein Abschlussgespräch eines erfolgreich fertiggestellten Projektes oder nachdem Sie im Feedbackgespräch Lob für Ihre Leistungen geerntet haben.

– Sie sollten also einen konkreten Anhaltspunkt vorweisen können, der eine Gehaltserhöhung rechtfertigt.

– Schreiben Sie deshalb all Ihre Leistungen in den vergangenen zwölf Monaten nieder und konzentrieren Sie sich dabei auf besondere Erfolge, aufgrund derer Ihr Verhandlungspartner theoretisch überhaupt nicht „Nein“ sagen könnte zu Ihrer Forderung.

– Legen Sie sich also konkrete Argumente für eine Gehaltserhöhung zurecht und überlegen Sie realistisch, welche Gegenargumente Ihr Gegenüber anbringen könnte. Auch diese sollten Sie logisch nachvollziehbar entkräften können.

– Werden Sie niemals emotional. Dass Sie einen Kredit für das Eigenheim abbezahlen müssen oder sich gerade in der Scheidung befinden sind keine Rechtfertigungen für eine Gehaltserhöhung. Lassen Sie also private Gründe oder Ihre persönlichen Gefühle aus dem Spiel. Verhandeln Sie hingegen auf einer sachlichen, professionellen sowie logischen Ebene und argumentieren Sie auf rein beruflicher Basis.

Drohen Sie niemals mit einer Kündigung. Zwar mag diese Strategie vielleicht in Aufnahmefällen zum Erfolg führen, schlimmstenfalls beschädigen Sie damit aber Ihr eigenes Image und stehen plötzlich mit einer arbeitgeberseitigen Kündigung da. Sollten Sie Ihre Drohung nicht wahrmachen, obwohl Ihre Forderung einer Gehaltserhöhung abgelehnt wird, machen Sie sich zudem unglaubwürdig.

– Wenn Sie die passenden Argumente für mehr Geld gefunden haben, sollten Sie sich aber auch ein konkretes Ziel stecken. Üblich sind zum Beispiel Gehaltserhöhungen von zwei bis fünf Prozent. Bei einer internen Beförderung, vielleicht sogar in eine Führungsposition, ist auch mitunter mehr möglich. Wichtig ist, dass Sie Zahlen nennen können. Fordern Sie also exakt sieben Prozent mehr und begründen Sie diesen Wert nachvollziehbar.

– Hierbei sollten Sie nicht vergessen, dass es eine Verhandlung ist. Ihr Gegenüber wird also, selbst wenn es einwilligt, gewiss einen Gegenvorschlag anbringen und schlussendlich treffen Sie sich irgendwo in der Mitte. Wenn Sie demnach 200 Euro mehr im Monat wünschen, fordern Sie eingangs lieber eine Erhöhung von 400 Euro. Dadurch gewähren Sie sich selbst Spielraum, um Ihrem Verhandlungspartner entgegenkommen zu können, ohne dass Sie zu weit von Ihrem eigentlichen Ziel abrücken müssen. Zudem halten Sie sich die Chance offen, am Ende vielleicht sogar mit einem höheren Plus aus der Gehaltsverhandlung zu gehen als eingangs erwartet.

Viel Erfolg!

Sie wollen mehr zum Thema erfahren oder Hilfe für Ihre persönliche Gehaltsverhandlung? Ein professioneller Coach kann helfen. Eine Auswahl passender Coaches finden Sie hier. Weitere interessante Coaches für die persönliche und berufliche Weiterentwicklung finden Sie unter diesem Beitrag.

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