Richtig vorstellen: So beeindrucken Sie Ihr Gegenüber in den ersten Sekunden
Der erste Eindruck zählt. Das ist auch im Berufsleben der Fall. Wie also hinterlassen Sie einen positiven ersten Eindruck, um Ihren Weg zum Erfolg zu ebnen?
Das Gehirn benötigt nur den Bruchteil einer Sekunde, um sich ein Bild von seinem Gegenüber zu machen – aber Wochen, Monate oder sogar Jahre, um dieses anschließend wieder zu ändern; wenn das überhaupt möglich ist. Auch im Berufsleben ist der erste Eindruck deshalb von größter Wichtigkeit und kann über den Erfolg oder Misserfolg in der Karriere entscheiden, beispielsweise bei einem Vorstellungsgespräch. Wer einen guten ersten Eindruck hinterlässt und auf sein Gegenüber sowohl sympathisch als auch kompetent wirkt, dem öffnet sich so manche Tür. „Vitamin B“ ist im Berufsleben schließlich eine wertvolle Währung und zugleich macht der Arbeitsalltag auch schlichtweg mehr Spaß, wenn Sie bei Kollegen, Vorgesetzten und Co beliebt sind – oder nicht?! Wie also beeindrucken Sie Ihr Gegenüber bereits in den ersten Sekunden?
Sympathisch auf den ersten Blick: So stellen Sie sich richtig vor!
Ihre Körpersprache, Mimik, Gestik sowie Worte spielen bei der Vorstellung zusammen und bestimmen darüber, welchen ersten Eindruck Sie bei Ihrem Gegenüber hinterlassen. Wenn Sie direkt sympathisch, kompetent oder einfach interessant wirken möchten, sollten Sie daher folgende Grundregeln beachten – übrigens nicht nur beim ersten, sondern bestenfalls auch jedem weiteren Zusammentreffen mit (beruflichen) Kontakten:
Tipp 1: Die richtige Körpersprache
Bevor Sie ein Wort mit der noch fremden Person wechseln, wird der erste Eindruck über die Augen geprägt. Sobald Sie sich das erste Mal sehen – und sei es noch aus der Entfernung – macht sich das Gehirn unmittelbar ein Bild vom jeweils anderen. Damit dieses positiv ausfällt, sollten Sie auf Ihre Körpersprache achten. Stehen beziehungsweise gehen Sie aufrecht, aber mit lockeren Schultern, um nicht verkrampft oder angespannt zu wirken. Stellen Sie beide Beine fest auf den Boden und lassen Sie die Arme lässig hängen. Gehen Sie auf Ihr Gegenüber zu. Blicken Sie nicht auf den Boden, sondern suchen Sie bereits von Weitem den Augenkontakt.
Tipp 2: Blickkontakt halten
Das Stichwort ist bereits gefallen: Augenkontakt ist essentiell, um sowohl selbstbewusst und aufrichtig als auch sympathisch zu wirken. Stellen Sie diesen deshalb so früh wie möglich her und halten Sie ihn durchweg. Verfallen Sie dabei aber keinesfalls in ein seltsames Starren, sondern wandern Sie mit Ihren Augen, lösen Sie den Blickkontakt immer wieder kurz, um ihn anschließend wieder herzustellen. Seien Sie also „lebendig“!
Tipp 3: Ein Lächeln öffnet viele Türen
Neben dem Augenkontakt ist ein strahlendes Lächeln das A und O in zwischenmenschlichen Beziehungen. Jedoch sollten Sie auch hier kein stumpfsinniges Grinsen aufsetzen. Zögern Sie stattdessen kurz, stellen Sie den Blickkontakt her und lächeln Sie erst dann. In diesem Fall bezieht die auf Sie zugehende Person dieses Lächeln auf sich und wird gewiss zurücklächeln. Es entsteht eine angenehme Atmosphäre noch bevor das erste Wort gewechselt wurde.
Tipp 4: Auf die Stimme achten
Wenn es so weit ist und Sie sich nun gegenseitig vorstellen, wird der Gesprächspartner erstmalig Ihre Stimme hören – und diese leistet einen großen Beitrag zum ersten Eindruck. Auch wenn Sie nervös sein sollten, – beispielsweise bei einem Vorstellungsgespräch – versuchen Sie mit fester, ruhiger und klarer Stimme zu sprechen. Gerade bei Nervosität verfallen viele Menschen nämlich in hohe Tonlagen und wirken dadurch unsicher.
Tipp 5: Weniger ist mehr
Reichen Sie Ihrem Gegenüber die Hand und stellen Sie sich kurz mit Ihrem Namen vor, eventuell noch mit Ihrer Position im Unternehmen, falls im Kontext sinnvoll. Wer hingegen direkt mit Titeln um sich wirft oder das Gegenüber mit einem Redeschwall erdrückt, wirkt entweder unsicher oder als nehme er sich selbst zu wichtig. Beim ersten Aufeinandertreffen mit einer noch fremden Person ist daher Zurückhaltung das A und O. Übrigens wirken Sie zugleich bedeutender, wenn Sie nur Ihren Vor- und Nachnamen nennen – als müsste der Gesprächspartner wissen, wer Sie sind, ohne dass es weiterer Erklärungen bedarf.
Tipp 6: Interesse zeigen
Anstatt direkt und pausenlos von sich selbst zu sprechen, stellen Sie lieber Fragen wie jene nach den beruflichen Zielen oder der Karriere des Gegenübers. Dadurch finden Sie Gesprächsstoff auf einem professionellen Level und starten unmittelbar in eine angenehme Konversation.
Tipp 7: Aktiv zuhören
Wenn Sie Fragen jeder Art stellen, ist das Zuhören essentiell. Ihr Gesprächspartner wird schnell merken, ob Sie wahres Interesse haben oder nur belanglosen Smalltalk führen. Aktives Zuhören ist deshalb der Schlüssel zur Sympathie. Stellen Sie Rückfragen und wiederholen Sie dabei kurz das Gesagte. So merkt Ihr Gegenüber, dass Sie ihm tatsächlich folgen und findet Sie gewiss sympathischer.
Tipp 8: Die Tür im Haus lassen
Sollten Sie ein konkretes Anliegen haben, eine Bitte an den neuen Geschäftspartner vielleicht oder als Bewerber möchten Sie unbedingt den Job ergattern, fallen Sie niemals mit der Tür ins Haus. Lassen Sie stattdessen Ihre Ausstrahlung und Referenzen für sich sprechen. Überzeugen Sie das Gegenüber von Ihrem Anliegen, bevor Sie darauf zur Sprache kommen, wenn das dann überhaupt noch notwendig ist. Im Vorstellungsgespräch sollten also Ihre Qualifikationen überzeugen, anstatt um den Job zu betteln.
Tipp 9: Hierarchien berücksichtigen
Ein echtes Fettnäpfchen können bei der Vorstellung die Hierarchien sein. Treffen Sie auf mehr als drei Personen auf einmal, ist es noch relativ simpel: Begrüßen Sie diese der Reihe nach von links nach rechts und nennen Sie dieses Vorgehen gerne beim Namen. Was das bedeutet? Ganz einfach: Sagen Sie beispielsweise „Guten Tag, ich stelle mich der Reihe nach vor“ oder murmeln Sie ein kurzes „Der Reihe nach“ und schon weiß jeder Bescheid, dass Sie sich nicht an Hierarchien orientieren. Anders bei weniger Personen: Hier ergreift die ranghöchste Person die Initiative und leitet die Vorstellungsrunde. Auch in größeren Gruppen kann es zudem sinnvoll sind, die ranghöchste Person zuerst zu begrüßen, wenn die Hierarchie klar ist oder beispielsweise der Chef zum Abendessen geladen hat. Übrigens spielen die Geschlechter im Sinne von „Ladies first“ im Berufsleben keine Rolle!
Tipp 10: Dem Gedächtnis auf die Sprünge helfen
Damit Sie Ihrem Gegenüber im Gedächtnis bleiben, können Sie bei der Vorstellungsrunde bereits Ihre Visitenkarte überreichen. Das klärt zugleich weitere Fragen wie jene nach Ihren Titeln oder Ihrer Position und verstärkt die Wirkung, dass Sie sich nur mit Ihrem Vor- und Nachnamen vorstellen.
Sie möchten mehr über das Thema erfahren und sich gekonnt persönlich vorstellen? Ein professioneller Coach oder Trainer kann helfen. Eine Auswahl passender Coaches und Trainer finden Sie hier. Weitere interessante Coaches und Trainer für die persönliche und berufliche Weiterentwicklung finden Sie unter diesem Beitrag.