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12 Tage im Kloster – so finden Sie mit Meditation Ihre Berufung

Über den Autor
Angelika BalloschBusiness Coaching, Führungskräfte-Coaching, Systemisches CoachingZum Profil

Kann ein 12-tägiger Aufenthalt im Kloster helfen, die eigene Berufung zu klären? Die Antwort lautet: ja! Der Disclaimer: wenn man es richtig anpackt.

In meiner Arbeit als Coach berate ich auch häufig Solopreneure auf ihrem Weg in die Selbständigkeit. Es geht um Visionsarbeit, das Finden der eigenen Berufung und Ausrichtung. „Was will ich anbieten und wie passt dies zu meinen inneren Werten?“ sind häufige Fragestellungen. Und diese Fragestellung umtreibt natürlich auch mich in meiner Arbeit als Coach – sodass ich einen Selbstversuch startete. Auf der Suche nach Klarheit, Inspiration und Kreativität habe ich vor Kurzem einen „Grundkurs Meditation und Buddhismus“ in einem Kloster in Nepal gebucht.

Wie läuft so ein Meditationskurs also ab?

130 gleichgesinnte Menschen aus allen Altersgruppen, allen Nationalitäten, 130 Suchende, Fragende, 130 Lebensgeschichten und Lifestyles werden in einem umfangreichen Programm zusammengeführt, um mehr über die Philosophie des Buddhismus, seine Kraft und die Macht der Meditation und unseres Geistes zu erfahren. Neben den täglichen Meditationen verbringen wir die ersten acht Tage des Kurses damit, etwas über die Macht des Mitgefühls und die Kraft unseres Geistes zu lernen. Täglich erhalten wir Teachings der Mönche und während es auch umfangreiche Zeiten des Schweigens gibt, werden unsere Erfahrungen und Fragestellung auch in Diskussionsgruppen erörtert.

Was macht einen solchen Kurs so effizient?

Zeit in einem buddhistischem Kloster zu verbringen, weit weg vom Brummen unserer Städte, dem Lärm unserer Straßen und dem Highspeed unseres Lebens, kann sehr heilsam sein. Das Leben dort ist nicht von der Zeit diktiert, sondern vom Rhythmus des Kosmos und während Geschwindigkeit und Effizienz die Währung unseres westlichen Lebens ist, hat der Aufenthalt dort Langsamkeit in ein Geschenk verwandelt.

Was sind die Ziele einer Meditation?

Im Grunde verfolgt nahezu jeder Mensch ein anderes Ziel, wenn er sich dazu entschließt, zu meditieren. Generell kann jedoch gesagt werden, dass das übergeordnete Ziel das Loslösen von Gedanken ist. Wer von uns kennt diese Gedankenkreisel nicht, in denen sich der Kopf manchmal festbeißt. Dazu ständig wiederkehrende Diskussionen, Streitereien mit Kollegen, mit dem Partner, die Kinder fordern, Zukunftsängste.

All diese und viele weitere Gedanken prasseln tagtäglich auf uns nieder und sorgen dafür, dass das Gehirn bis zum Rand mit unterschiedlichen Gedanken gefüllt ist. Sich davon zu lösen, schafft Raum für Neues, Raum für Inspirierendes. So soll Steve Jobs beispielsweise durch seine Zen-Meditationen gelernt haben, intuitiver zu handeln und die Bedürfnisse seiner Kunden zeitiger als die Konkurrenz zu erkennen.

So wirkt sich Meditation auf Ihre Berufung aus

Kommen wir nun zu einem ganz wesentlichen Punkt, nämlich zu den Auswirkungen von regelmäßigem Meditieren auf Ihren beruflichen Erfolg. Dabei muss man nicht zwingend den Kompaktkurs wählen, es reichen 2-3 Mal die Woche 20 Minuten aus.

– Stress kann besser kompensiert werden: Zu sagen, dass Meditationen den Stress beseitigt, ist nicht ganz richtig. Die Stressfaktoren Ihres (beruflichen) Alltags werden schließlich nach wie vor vorhanden sein. Die regelmäßigen Übungen können Ihnen jedoch sehr wohl dabei helfen, besser mit dem Stress umzugehen und ihn zu kompensieren. Daneben lassen sich Stressauslöser besser identifizieren, da diese in einer Mediation häufig „hochploppen“.

– Unterbrechung der Gedankenspirale: Haben Sie schon einmal versucht, nicht zu denken? Allein der Gedanke, nicht zu denken, erschafft den Gedanken „nicht zu denken“. Wer sich aber voll und ganz der Meditation hingibt, viel übt und geduldig ist, kann einen inspirierend „leeren“ Zustand erreichen. So entsteht Raum für Neues auf einer ganz anderen, unbewussten Ebene.

– Ideen entstehen: In der Hektik unseres Alltags jagt ein Gedanke den nächsten. Bevor eine Idee reifen kann, wurde sie quasi schon von der nächsten überrollt und platt gemacht. Im stillen Raum der Meditation gelingt es, dass man viel fokussierter über bestimmte Dinge nachdenken kann.

– Energie tanken: Beim Meditieren werden Akkus sprichwörtlich wieder aufgeladen. Meditation ist eine hervorragende Möglichkeit, um mentale Kraft zu tanken, die Konzentration verbessert sich enorm, ein Fokus entsteht.

– Die innere Ruhe und Gelassenheit nimmt zu: Etwas, was man beim Meditieren wirklich lernt, ist Geduld. Geduld mit sich selbst und Geduld mit anderen Dingen und Menschen.

Was hat es verändert?

Nachdem ich zwölf Tage mit den Mönchen verbracht habe und mir eine Geschichte über den wahren Sinn des Lebens angehört habe, beginne ich langsam zu verstehen, warum die buddhistische Philosophie wohl die intelligenteste ist, die ich auf dieser Erde finden kann. Wenn man den Kurs richtig begreift, kann er zu einer lebensverändernden Erfahrung werden: über die Art und Weise, die Dinge zu betrachten und seine innere Haltung zu verändern. Es ist schwierig in unserer westlichen Gesellschaft, in der Zeit und Geld die wichtigste Währung zu sein scheint.

So frage ich mich nun jeden Morgen in meiner Meditation „how can I become a benefit for others“ – wie kann ich andere unterstützen? Was braucht mein Kollege, Kunde, Coachee von mir? Wie kann ich der alten Dame an der Kasse helfen, anstatt mich darüber aufzuregen, dass sie ihr Kleingeld sortiert?

Ich bin sehr in meine Kraft gekommen. Ich platze vor Ideen und Kreativität. Meine Sinne haben sich extrem verstärkt (ich rieche einen Apfel auf 4 Metern Entfernung!). Ich übe mich stärker in Geduld. Ich nehme mir mehr Zeit, anderen zuzuhören, auch fremden Menschen. Das wichtigste aber: Meine Motivation hat sich verstärkt, ebenso wie meine Frustration, meine Grenzen. Ich sehe also klarer. Das ist das, was ich gesucht habe: Klarheit.

Stellen Sie sich ein paar Fragen:

– Zeit ist ein konstruiertes Konzept. Was wäre, wenn Zeit keine Rolle spielt?
– Was wäre, wenn Geld keine Rolle spielt?
– Was wäre, wenn wir aufhören, unsere Zeitknappheit mit Wichtigkeit zu verwechseln, aufhören unser „ach-so-beschäftigt-Sein“ zu feiern?
– Was wäre, wenn wir stattdessen mehr Zeit damit verbringen, zuzuhören, nachzudenken, zu meditieren und die Zeit mit lieben Menschen verbringen?

Das größte Geschenk aber ist für mich die Aussage unserer Kursleiterin:

„The whole world can change for you if you change your mind.“ – Karin Valham

Über den Autor
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