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In einer komplexen Welt wird Entspannung immer wichtiger

Über den Autor
Carsten Meyer-MummWork-Life-Balance, Führungskräfte-Coaching, Selbst- und Zeitmanagement, Karriere/ Skills-Coaching
Achtsamkeitstraining, Arbeitstechniken, Bewerbungstraining, Führungskräftetraining, Personal Training
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Westend61 / Getty Images

Unsere heutige Welt ist komplex. Komplex aufgrund der vorhandenen Innovationen, komplex aufgrund der Anforderungen unseres täglichen Lebens und komplex in unserem zwischenmenschlichen Erleben.

Informationen werden oberflächlich und austauschbar und überschwemmen uns. Eine Selektion zwischen „wichtig“ und „unwichtig“ und „gehaltvoll“ und „Müll“ wird immer notwendiger.

Auf uns strömen heutzutage bis zu 30 Millionen Eindrücke pro Tag ein – unser „Unbewusstsein“ kann davon bis zu 200.000 Eindrücke aufnehmen und unser Bewusstsein davon wiederum nur maximal 3%. Wir leben also in einer digitalisierten und neuzeitlich permanenten Reizüberflutung, für die unser Gehirn evolutionär gar nicht gemacht wurde. Wir kommen als „Bausatz“ aus einer Zeit der kurzfristigen Anspannung bei der Entscheidung Freund oder Feind, Flucht oder Kampf und nicht aus einer anhaltenden Stresssituation ohne Aussicht auf ein Ende.

Das zwanghafte „Vereinfachen wollen“ von komplexen Sachverhalten

Kontrovers, weil allerorts versucht wird, eine Vereinfachung der Sachverhalte herbeizuführen. Der altbekannte Spruch „Keep it simple“: es muss beruflich auf maximal 3 bis 5 PowerPoint-Seiten passen – egal wie komplex das Thema ist. „Wenn der Vorstand es nicht versteht, habe ich es nicht simpel genug dargestellt.“ Auch diesen Satz hört man nicht selten.

Das Leben in dem wir im Hier und Jetzt leben ist mehrheitlich komplex und wir versuchen tagtäglich Herr der Lage zu bleiben oder es zumindest zu versuchen. Warum also etwas versuchen, was um uns herum schon gar nicht mehr existent ist? Warum versuchen, einen Sachverhalt künstlich zu verdummen, wenn es doch die Komplexität der Dinge ist – auch in der Masse der Themen – die uns herausfordert und an der wir wachsen?

Das Jonglieren mit Komplexität und der Masse an Informationen verursacht Stress. Wir merken es meistens nicht mal, so abhängig sind wir von den kleinen Helfern namens Smartphones. Beobachtet man Menschen in der Bahn, sitzen heutzutage morgens 90% der Fahrgäste schweigend vor ihren Geräten und lassen sich von Informationen aus dem Smartphone unterhalten, informieren. Einige noch zusätzlich mit Musik auf dem Ohr.

Die Parallelwelt in unserer Hand

Durch diese Ablenkung und das „Rausnehmen aus seiner Umwelt“ reduziert sich die Wahrnehmung von seinen Mitmenschen und von den Dingen, die um einen herum passieren, im höchsten Maß.

Dabei spielt es keine Rolle, ob man Bedürfnisse bei anderen sieht oder Gefühle wie Freude, Liebe oder auch Traurigkeit: Empathisches Verhalten mit unserer Umwelt bringt uns in eine Empathie, die uns der Bildschirm in unserer Hand nur bedingt geben kann.

Einfach mal rausschauen und nichts tun – für viele Menschen heutzutage augenscheinlich eine Qual. Man entscheidet sich stattdessen bewusst für eine reizgeflutete Alternative und setzt seinen Körper dadurch unter Stress.

Wir verlernen immer mehr auf uns selbst zu schauen, in uns zu horchen und auf uns acht zu geben. Stress ist unser täglicher Begleiter und die Fülle an Informationen finden wir derart berauschend, dass wir im Urlaub gar nicht ohne Handy können. Suchterscheinungen sind die Folge.

Wir dürfen das Entspannen nicht verlernen, wir dürfen den Kontakt zu uns selbst nicht verlieren

Führungskräfte-Coaching, Manager-Coaching, Personal Development Coaching, Life-Coaching – wir lassen uns in vielen Bereichen des privaten oder beruflichen Lebens von Fachleuten helfen. Manchmal würde ein Entspannungscoaching allerdings Wunder wirken.

Eine begleitete Traumreise, autogenes Training oder Progressive Muskelrelaxation sind einfache aber dennoch wirkungsvolle Methoden, die man in den täglichen stressigen Alltag integrieren kann und die bei Verinnerlichung der Sätze nicht viel Zeit in Anspruch nehmen.

Wäre es nicht einfach toll, wenn wir mit einem Wimpernschlag den Puls beruhigen könnten und uns auf das Wesentliche fokussieren? Es funktioniert – und zwar ziemlich einfach: Entspannungscoaching ist der Schlüssel.

Eine kleine Achtsamkeitsübung für den Arbeitsalltag

Wenn Sie am Arbeitsplatz sitzen – egal ob im Einzelbüro oder in einem Großraumbüro – setzen Sie sich aufrecht hin, legen die Hände flach auf Ihre Oberschenkel und schließen für einen Moment die Augen. Atmen Sie dabei dreimal ganz bewusst und tief in den Bauch ein und wieder aus.
Beginnen Sie danach von innen mit geschlossenen Augen Ihren Körper von den Zehen, über die Beine, der Hüfte, dem Bauch und Rücken, dem Nacken bis hin zum Kopf abzuscannen und wahrzunehmen:
– Habe ich irgendwo Schmerzen oder Verspannungen?
– Wie ist mein Herzschlag?
– Was braucht mein Körper gerade?

 

Stellen Sie sich dann in Gedanken einen Ort vor, der für Sie persönlich ein gutes Gefühl erzeugt. Stellen Sie sich vor, Sie wären gerade an Ihrem „Happy Place“ und genießen die Zeit dort. Sagen Sie dann zu sich selbst, dass Sie diese positive Lebensenergie nun mitnehmen wollen in Ihren Alltag, um diesen leichter bewältigen zu können.
Atmen Sie dann noch einmal tief ein und wieder aus und öffnen Sie dann die Augen und strecken Sie sich. Sie werden sehen, wie erholend so ein Kurzurlaub für Sie im stressigen Arbeitsalltag sein kann.

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