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Neuorientierung: In acht Schritten zum neuen Job

Über den Autor
Franz KapsnerWork-Life-Balance, Life-Coaching, Selbst- und ZeitmanagementZum Profil

businessman standing in a row boat in the middle of nowhere holding a telescope

Sind Sie in einer beruflichen Situation, in der eine Veränderung ansteht? Ein Personalberater oder Coach ist in so einem Moment für viele der rettende Anker. Um Ihre Erfolgsaussichten zu optimieren, können Sie es zunächst einmal mit diesen acht Schritten aus der Beraterpraxis versuchen. Sie können Ihnen bei einer Neu- oder Umorientierung helfen und damit Ihre beruflichen Erfolgschancen erheblich steigern.

Dabei müssen die Schritte nicht zwingend sequentiell durchlaufen werden; Sie können sie teilweise auch parallel in einer pragmatischen und zielführenden Reihenfolge abarbeiten:

Schritt 1: Situationsanalyse

Hinterfragen Sie detailliert Ihre individuelle Situation (Biographie). Es geht um eine Reflexion Ihres persönlichen und wirtschaftlichen Umfeldes. Soweit angebracht und erforderlich, sollten Sie auch erlittene „Verletzungen“ (zum Beispiel durch den Verlust des Arbeitsplatzes) thematisieren und aufarbeiten.

Schritt 2: Standortbestimmung

Während im ersten Schritt Ihre Person als Ganzes im Fokus stand, wird nun die berufliche Situation untersucht. Dazu gehören zum Beispiel der Status der Trennung vom Arbeitgeber oder bereits laufende Bewerbungen. Betrachten Sie alle wesentlichen Aspekte, die für eine erfolgreiche berufliche Weiterentwicklung von Bedeutung sein können. Halten Sie Ihre Fähigkeiten, Neigungen, Leidenschaften und ähnliches fest.

Schritt 3: Potenzialanalyse

Wichtig ist es, zu wissen, welche Kompetenzen sowie welche persönlichen Eigenschaften für die Zukunft Sie in die Waagschale legen können. Erinnern Sie sich an Erfolgsgeschichten, und überlegen Sie, wie Sie sich selbst wahrnehmen und wie Sie von anderen wahrgenommen werden. Hierbei geht es vor allem darum, sich bewusst zu werden, welche Erfahrungen und Kenntnisse bei der anstehenden beruflichen Weiterentwicklung zum Tragen kommen sollen.

Schritt 4: Ziel- und Perspektivendefinition

Waren in den vorangehenden Schritten die Überlegungen stärker auf die Vergangenheit und Gegenwart gerichtet, liegt das Augenmerk nun auf der Zukunft. Welche Perspektiven eröffnen sich auf Grund Ihrer vorhandenen Kompetenzen? Definieren Sie eine Zielrichtung und umreißen Sie Ihr künftiges Betätigungsfeld. Dazu gehören konkrete Fragen wie: Will ich die gleiche oder eine andere Tätigkeit ausüben? Will ich in der gleichen Branche bleiben? Bleibe ich in meiner Region? Kann ich mir eine Selbständigkeit vorstellen? Welche Kriterien sind für meine Entwicklung von Bedeutung? Auf diese Weise können Sie den möglichen Beschäftigungsrahmen abstecken, und Alternativen priorisieren.

Schritt 5: Optimierung der Bewerbungsunterlagen

Aussagekräftige Unterlagen betrachten drei Zeiträume:

Vergangenheit: Diese wird im Lebenslauf dokumentiert. Legen Sie neben Standardthemen wie persönlichen Daten und beruflichen Tätigkeiten auch ein Augenmerk auf Ihre besonderen Erfolge und erzielte Ergebnisse.

Gegenwart: Erstellen Sie ein Qualifikationsprofil, dass Ihre Erfahrungen, spezifischen Kenntnisse, sozialen Kompetenzen und –optional – beruflich relevante Interessen und Hobbies aufführt.

Zukunft: Erarbeiten Sie ein zielgerichtetes Anschreiben, aus dem neben Ihrer persönlichen Motivation für die Bewerbung auch hervorgeht, welchen Mehrwert Sie dem angeschriebenen Unternehmen mit Ihrem Qualifikationsprofil bieten können.

Schritt 6: Stellenrecherche / Bewerbungskampagne

Sensibilisieren Sie Ihr persönliches Netzwerk. Erstellen beziehungsweise aktualisieren Sie Profile in beruflichen Online-Netzwerken und Jobbörsen und schauen Sie regelmäßig auf Jobportalen nach interessanten Stellen. Ziehen Sie zusätzlich Ihr persönliches Netzwerk, Headhunter / Personalagenturen und eventuell die Agentur für Arbeit heran, und verfolgen Sie Printmedien. Gehen Sie systematisch vor und dokumentieren und bewerten Sie in Frage kommende, offene Stellen (zum Beispiel formale Daten, Gewichtung, Erfolgswahrscheinlichkeit).

Schritt 7: Vorbereitung des Bewerbungsgesprächs

Wie die Erfahrung zeigt, werden Sie in der Folgezeit zu Vorstellungsgesprächen eingeladen werden. Bereiten Sie diese sehr gewissenhaft vor und überlegen Sie sich auch, welche potentiellen kritischen (Fang-)Fragen gestellt werden könnten und wie Sie darauf antworten würden. Wenn Sie mit solchen Fragen ohne Probleme und Ausflüchte umgehen und wahrheitsgemäß und souverän antworten, wirken Sie wie ein echter Profi. Extrem wichtig ist, dass Sie so viel wie möglich über die zu besetzende Stelle in Erfahrung bringen. Sollte dies nicht erschöpfend möglich sein, dann notieren Sie sich Ihre entsprechenden Fragen und stellen Sie sie bei gegebener Gelegenheit während des Bewerbungsgespräche. Dies zeigt, dass Sie sich ernsthaft mit der Stelle auseinandergesetzt haben sowie die nötige Motivation und ein starkes Interesse mitbringen. Ein individuelles Gesprächstraining kann Ihnen zur nötigen Sicherheit verhelfen, um im entscheidenden Augenblick überzeugend aufzutreten.

Schritt 8: Bewerbungsprozess und Probezeit

Behalten Sie im Bewerbungsprozess den Überblick über laufende und geplante Aktionen. Analysieren Sie nach jedem Gespräch positiv beziehungsweise eher negativ wirkende Momente. Somit erschließt sich Ihnen ein Optimierungspotential für kommende Bewerbungen. War Ihre Bewerbung dann erfolgreich, sollten Sie wieder selbstreflektiert in die Vertragsverhandlungen und die anschließende Probezeit gehen. Diese bewährte Vorgehensweise hilft Ihnen, mögliche auflauernde Fallstricke im Vorfeld zu erkennen, um Ihre Probezeit dann erfolgreich zu bestehen.

Sollten Sie das Gefühl haben, dass Sie beim Ausführen dieser acht Schritte Unterstützung benötigen, können Sie sich auch an einen Personalberater oder Coach wenden. Gerade in einer solch kritischen Phase Ihres Lebens kann es durchaus hilfreich sein, eine externe, neutrale Sicht auf Ihre Situation zu erhalten, um den „Motor“ wieder in Gang zu bekommen.

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