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Schon 2019? Wie Sie gute Vorsätze diesmal auch wirklich umsetzen können

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Gisela HövermannSystemisches Coaching, Work-Life-Balance, Führungskräfte-Coaching, Selbst- und Zeitmanagement, Kommunikations-Coaching
Führungskräftetraining, Kommunikationstraining, Persönlichkeitstraining, Präsentationstraining, Resilienztraining
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guvendemir / E+ / Getty Images

Kennen Sie das auch? Das neue Jahr beginnt und wir fassen mal wieder gute Vorsätze. Dabei bleibt es dann auch, denn die meisten guten Vorsätze setzen wir nicht um. Warum eigentlich?

Unsere Ziele sind oftmals mit Verzicht auf geliebte Gewohnheiten oder mit Anstrengungen verbunden. Die hierfür notwendige Disziplin bringen wir oft nicht auf. Stattdessen schleicht sich mit der Zeit ein schlechtes Gewissen ein, doch wir tun nichts.
Die Forschungen von Kuhl und Oettingen liefern Hinweise, wie wir am besten an unser Ziel kommen.

Wie funktioniert unsere Persönlichkeit?

Die PSI-Theorie (Persönlichkeits-System-Interaktionen, Kuhl) geht von vier Systemen im Gehirn aus, deren Zusammenspiel unser Denken und Handeln bestimmt: 1. Das Intensionsgedächtnis, 2. die intuitive Verhaltenssteuerung, 3. das Objekterkennungssystem und 4. das Extensionsgedächtnis. Hirnforscher haben nachgewiesen, dass es sich um neurologisch getrennte Systeme in der linken und rechten Hirnhälfte handelt. Jeweils zwei dieser neuronalen Zustände sind gegenläufig und werden durch positive und negative Gefühle aktiviert bzw. gehemmt.

Wenn wir unsere Ziele erreichen wollen, brauchen wir alle vier Systeme, indem wir zwischen der linken und rechten Hirnhälfte pendeln. Natürlich sind das unbewusste Prozesse, die in Bruchteilen von Sekunden stattfinden, doch wir können Einfluss darauf nehmen, welches System gerade aktiv ist.  Die meisten von uns haben ihre “Lieblingssysteme”, die sie (unbewusst) besonders häufig nutzen. So bilden sich im Laufe des Lebens unterschiedliche Persönlichkeitsstile heraus.

Vier Arten, sich zu motivieren

Jeder Mitarbeiter, jeder Kollege hat verschiedene Arten, sich zu motivieren. Diese sind unmittelbar an die vier Systeme in unseren Gehirnen geknüpft. Schauen wir uns einmal an, welches Handeln an welche Gehirnhälften geknüpft ist:

Denken – Linke Hirnhälfte aktiv

Wenn wir denken und analysieren, ist unser Intensionsgedächtnis aktiv. In diesem Zustand fällt es uns leicht, Pläne zu schmieden und Ziele im Auge zu behalten. Im rationalen Zustand fühlen wir uns weder erfreut noch gestresst. Unsere positiven Gefühle sind gedämpft. So sind wir weniger leicht manipulierbar und können sachlich vorgehen. Menschen, die in diesem Zustand dann verharren, wirken eher nüchtern und distanziert. Sie setzen sich manchmal zu anspruchsvolle Ziele, die sie dann auch gar nicht erst in Angriff nehmen. So kann es zur „Aufschieberitis“ kommen.
Tipp: Setzen Sie sich realistische kleine Ziele, die Sie ohne großen Aufwand in Ihren Tagesablauf einbauen können. Machen Sie sich am Ende des Tages Ihren Fortschritt bewusst und denken Sie an den nächsten kleinen operativen Schritt. Wenden Sie diesen Tipp nicht nur im Alltag sondern auch auf Ihre Ziele für 2019 an.

Machen – Rechte Hirnhälfte aktiv

Für das Umsetzen von Zielen benutzen wir ein anderes psychisches Motivationssystem: die Intuitive Verhaltenssteuerung. In diesem Zustand sind wir aktiv, spontan, empfinden Spaß und Freude. Menschen, die dieses System bevorzugen, sind kontaktfreudig und begeisterungsfähig. Sie „machen einfach“ und haben keine Lust, sich mit schwierigen Vorhaben zu lange aufzuhalten. Menschen, die dieses System bevorzugen, ergreifen schnell die Initiative, jedoch verlieren sie leichter ein langfristiges Ziel aus den Augen. So ist ein Vorsatz auch schnell vergessen.
Tipp: Bremsen Sie sich, bevor Sie große Entscheidungen treffen, die Sie hinterher bereuen oder vergessen. Schlafen Sie eine Nacht drüber und entscheiden Sie dann, was Sie ändern möchten. Schreiben Sie sich Ihre Entscheidung auf und hängen Sie das Blatt gut sichtbar an den Spiegel oder einen anderen Ort, den Sie täglich aufsuchen.

Fehler suchen – Linke Hirnhälfte aktiv

Wenn wir Stress und negative Emotionen wie z. B. Angst haben, sind wir eher auf Fehler fokussiert. Wir konzentrieren uns auf Einzelheiten (Objekterkennungssystem). Ist der Stress zu groß, sehen wir den Wald vor lauter Bäumen nicht. So verlieren wir den Überblick über die Gesamtsituation. Es können Blockaden entstehen, die den Zugang zu unseren Fähigkeiten und Erfahrungen erschweren. Menschen, die diesen Zustand bevorzugen, sind genau und kritisch. Sie neigen dazu, sich selbst zu sehr unter Druck zu setzen. „Ich muss …“ sind ihre bevorzugten Aussagen. Es besteht eine Gefahr der Entfremdung: Wir verfolgen manchmal Ziele, die nicht unseren Bedürfnissen entsprechen. So etwas kostet Kraft und kann auf Dauer unsere Gesundheit gefährden.
Tipp: Nehmen Sie sich hin und wieder eine Auszeit. Entspannen Sie, sorgen Sie für Zufriedenheitserlebnisse, um wieder Zugang zu Ihren eigenen Bedürfnissen zu bekommen. Nehmen Sie sich etwas vor, auf das Sie sich freuen können. Auch das ist ein guter Vorsatz für das neue Jahr.

Fühlen – Rechte Hirnhälfte aktiv

Das Extensionsgedächtnis können wir auch als Bauchgefühl oder gesunden Menschenverstand bezeichnen. Hier befindet sich unser Erfahrungswissen, das Selbst. Wenn wir unsere negativen Gefühle dämpfen, sind wir gelassen. Wir spüren in diesem Zustand leichter, was gut für uns ist und was wir wirklich wollen. Wenn wir in diesem Zustand verharren, kann es passieren, dass wir uns nicht gerne mit Komplikationen und Problemen auseinandersetzen wollen. Die Gefahr besteht, dass wir Hindernisse und Schwierigkeiten auf dem Weg zum Ziel nicht rechtzeitig wahrnehmen und deshalb keine entsprechenden Vorkehrungen treffen.
Tipp: Überlegen Sie sich, wer oder was Sie daran hindern könnte, Ihr Ziel zu erreichen. Es kann auch hilfreich sein, auf jemanden zu hören, der ängstlicher ist als Sie. Schreiben Sie alles auf, was Sie daran hindern könnte und wie Sie damit umgehen wollen.

Auf die Reihenfolge kommt es an

Oettingen erforschte, wie wir durch mehrmaliges Hin- und Herpendeln zwischen den beiden Hemisphären am besten ans Ziel kommen: Zunächst formulieren wir einen Vorsatz (Denken). Dann stellen wir uns vor, wie schön es wäre, wenn wir das Ziel erreichten (Fühlen). Anschließend machen wir uns bewusst, welche Schwierigkeiten auf dem Weg zum Ziel zu überwinden wären (Fehler suchen). Dieser Vorgang steigert unsere Effizienz erheblich. Eine umgekehrte Reihenfolge oder das Auslassen eines Schrittes hilft laut diesen Untersuchungen nicht.

Versuchen Sie es mit diesem Vorgang bei Ihren guten Vorsätzen für das neue Jahr.

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