Stoffwechselkiller Dauerstress − warum der Grund für Ihre Erschöpfung chemisch bedingt ist
Mag. Paul SintingerGesundheitscoachingPersönlichkeitstraining, Resilienztraining, VerhaltenstrainingZum Profil
Sie nehmen sich Zeit zum Erholen, fühlen sich aber trotzdem immer erschöpft? Dass Sie in Ihrer Kraft eingeschränkt sind, hat eine neurobiologische Ursache. In diesem Artikel erfahren Sie welche das ist und wie Sie diesen Kreislauf durchbrechen.
Sie nehmen sich Zeit zum Erholen, machen zwischendurch einen Kurzurlaub, auch Wellness? Sie treiben Sport und Ähnliches, aber Sie merken, dass die Erholung nicht wirklich in Ihrem Körper ankommt? Wenn dem so ist, dann sind Sie erschöpft.
Die Neurobiologie sorgt in Ihrem Zustand dafür, dass sich Ihre Synapsen im Gehirn nicht mehr verschalten. Um sich zu entspannen, müssen sich Ihre Synapsen verschalten. Wenn der Stress sich derart in Ihrem Gehirn gespeichert hat, fühlen Sie sich ständig erschöpft, egal was Sie tun.
Burnout als Schutz
Ihr Gehirn arbeitet unter Stress nur einseitig aktiv, nicht länger kooperativ. Ihre Verknüpfungen sind „gestört“. Sie fühlen sich erschöpft, antriebs- und energielos. Die Flexibilität der Gedanken nimmt ab und der Zugriff auf andere Areale wird schwerfälliger.
Ignorieren Sie dieses hohe Stressniveau und machen einfach weiter – wird sich trotz z.B. Joggens und all der anderen Wohltaten, die Sie sich gönnen, kein gutes Gefühl einstellen – organische Schäden, Kreislaufprobleme, Bandscheibenvorfälle bis hin zu Infarkten sind die Folge. Ein Burnout rechtzeitig zu bekommen ist nichts anderes als der Schutz Ihres Körpers, sich nicht weiter zu ruinieren.
Adrenalin hilft dem Körper, Aufgaben zu bewältigen
Alles, was Sie von außen über Ihre Sinnesorgane an Informationen aufnehmen – über Ihre Augen, Ohren, Nase, Mund und Hände – wird blitzschnell bewertet bzw. beurteilt. Die „führende Rolle“ spielt dabei die Amygdala. Die Amygdala sitzt im Emotionszentrum. Sie gleicht das, was Sie jetzt gerade erleben/Ihre Eindrücke mit der Großhirnrinde ab. Das ist jener Bereich, in dem Ihre Erfahrungen sitzen, Ihre guten und weniger guten Erlebnisse, Ihre sogenannten Vergangenheiten und natürlich auch Ihre Kindheit.
Sie holt sich also die Information vom Langzeitgedächtnis wie z.B.
• ist es für mich jetzt feindlich
• ist es freundlich
• bin ich in Gefahr
• ist jemand in Gefahr und ich kann nicht helfen
• kann ich die Aufgabe bewältigen
und sendet unmittelbar danach ein Signal an Ihren Körper.
Ihr Adrenalin steigt im Körper, Ihre Gefäße gehen in dem Moment – in ca. 0,008 Sekunden – in die optimale Anspannung. Wird die Situation als nicht gefährlich eingestuft oder als normal, werden die Sinnesreize weitergeleitet an den Hippocampus, dort sortiert und gebündelt und in der Großhirnrinde abgelegt. Die Bewältigung der Aufgabe erzeugt positive Stressfolgen gepaart mit Entspannung und Erholung. Ihr Körper vitalisiert sich von selbst.
Was ist anders bei Dauerstress?
Der zu hohe Cortisollevel. Kann die Aufgabe nicht gelöst werden oder Ihre Anstrengungen über einen längeren Zeitraum führen nicht zu einem positiven Ergebnis, dann schüttet der Körper zum Adrenalin zusätzlich Cortisol aus. Cortisol greift direkt auf die Bahnen zwischen Amygdala und Hippocampus ein, und zwar in den synaptischen Verbindungen der Nervenbahnen mit entsprechend negativen Konsequenzen.
Durch Dauerstress z.B. am Arbeitsplatz, in der Beziehung, seelische Konflikte verlieren Sie schleichend Ihre Denk- und Regenerationsfähigkeit. Alle Entspannungsmaßnahmen laufen ins Leere. Sie stellen sich vielleicht die Frage: “Warum hilft mir kein ausgeschlafenes Wochenende mehr mich zu regenerieren?” Es scheint nichts mehr zu helfen. Ihre Überdosis an Stress schafft dieses Ungleichgewicht zwischen dem Antriebshormon Cortisol und den Entspannungs- und Regenerationsstoffen, den sogenannten Immunbotenstoffen.
Was ist denn letztendlich Ihre Regenerationsfähigkeit?
Was brauchen Sie, um morgens fit und vital aufzuwachen? Ihren Schlaf. Wenn Sie schlafen und tief träumen, dann bewegen sich die Augen unter den Lidern hin und her, ohne dass wir etwas mitbekommen. Dadurch wird der Stoffwechsel angeregt, was zur Folge hat, dass der unverarbeitete Stress verarbeitet wird. Nur so können die noch nicht verarbeiteten Erlebnisse des Tages den Hippocampus passieren und in Ihrem Langzeitgedächtnis abgelegt werden. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass die Immunbotenstoffe nachts steigen. Diese steigen aber nur, wenn das Cortisol abends auf ein normales Maß sinkt.
Schlafstörungen hängen biologisch damit zusammen, dass die Immunbotenstoffe nachts nicht ausreichend hoch steigen, weil das Cortisol einen zu hohen Wert aufweist. Es kommt zur Unterbrechung der Reizweiterleitung, zur sogenannten Neurostressfragmentierung.
Unter Stress leiten Nerven nur noch fragmentiert. Das bewirkt eine Bildung von Stressspeichern, dies wiederum verändert die Wahrnehmungsmöglichkeit. Das, was sonst automatisch gefiltert wird (als „wichtig oder unwichtig“ wahrzunehmen), funktioniert nicht mehr. Auf einmal bekommt Unwichtiges eine hohe Bedeutung, ein Tunnelblick entsteht. Man sagt auch: „Zu viel Cortisol macht das Gehirn hohl.“
Yoga, Wellness und Auszeiten helfen nicht mehr wirklich – was nun?
Die gute Nachricht ist, dass Sie selbst diesen Kreislauf durchbrechen und Ihren Stoffwechsel wieder in Gleichklang bringen können. Die Hirnforschung belegt mittlerweile, dass bei der Bewältigung von Dauerstress neuronale Prozesse im Gehirn zu berücksichtigen sind. Und genau das macht die Methode Neuroimagination®. Der Körper kann nicht heilen, wenn das Gehirn es nicht zulässt. Die Neuroimagination hilft Ihnen dabei sich zu „befreien“, wenn schon Vieles nicht mehr helfen mag und buchstäblich eingefahren erscheint. Die Methode steht aus wissenschaftlicher Sicht für eine gelungene Umsetzung der systematischen Integration anerkannter Traumabehandlungsverfahren und ergänzender psycho- und körpertherapeutischer Verfahren in ein manualisiertes Behandlungskonzept, unter Berücksichtigung der Stress- und Traumaforschung.
Ausgebildete Coaches können mit der Methode die normale, geregelte Informationsverarbeitung wie im REM-Schlaf simulieren. Dadurch erhalten Sie den Zugriff auf alle Areale im Gehirn. Ihr Körper kommt endlich in die erwünschte Erholung durch das Auflösen Ihres Stressspeichers. Sie spüren Ihre Leistungskraft und Energie wieder.
Hoffentlich kann Ihnen dieser kurze Einblick in die Stressbiologie helfen, Ihren Dauerstress aufzulösen. Damit Sie endlich wieder voll in Ihrer Kraft sind.
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