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Unzufrieden mit dem Job? Wann es sich wirklich lohnt, zu gehen

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Stephanie WallerKommunikations-Coaching, Systemisches Coaching, Gesundheitscoaching, Work-Life-Balance, Life-Coaching
Achtsamkeitstraining, Motivationstraining, Persönlichkeitstraining, Resilienztraining, Bewusstseinstraining
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Office / Getty Images

Der Großteil der Deutschen ist immer noch unzufrieden mit seiner Arbeitssituation. Doch nur die wenigsten nehmen ihre Unzufriedenheit als Anlass, um den Job zu kündigen. Doch wann ist es wirklich Zeit, zu gehen? Der Selbsttest hilft Ihnen bei der Entscheidung.

Mal unter uns: Wenn Sie Sonntagmittag beim Gedanken an den bevorstehenden ersten Arbeitstag der Woche ein heiteres „Warum bin ich so fröhlich?“ pfeifen, dann ist der vorliegende Artikel nichts für Sie. Kommen Ihnen dagegen nur pessimistische Gedanken in den Sinn, dann sind Sie in guter Gesellschaft. Es gibt Studien, die aussagen, dass 90% der deutschen Bevölkerung mit ihrem Job nicht im Reinen sind.

Etwa ein Drittel denkt darüber nach, den Arbeitsplatz zu wechseln. Und Studien aus der Schweiz zeigen, dass dort jeder Vierte auf Stellensuche ist. So unterschiedlich die Zahlen auch ausfallen mögen, eines wird wohl deutlich: es herrscht offenbar jede Menge Unzufriedenheit in der Arbeitswelt. Should I stay or should I go? Überstürzt die Flucht zu ergreifen, damit sind vermutlich nur wenige gut beraten. Aber wann ist es Zeit, die Zelte abzubrechen?

Lassen Sie uns ein Spiel spielen. Wer von uns die meisten der folgenden drei Punkte mit einem klaren Ja beantworten kann, hat gewonnen. Und sollte sich ernsthafte Gedanken machen.

1. Ihr Sozialleben leidet unter Ihrem Job

“Freunde sind wichtiger als die Ernährung”, so bringt es der Psychosomatiker Peter Henningsen von der Technischen Universität München auf den Punkt. Wenn der Job das soziale Leben negativ beeinflusst, gefährdet das auf Dauer nicht nur die Freude am Leben, sondern auch das Immunsystem und steigert die Wahrscheinlichkeit, eine psychosomatische Erkrankung zu erleiden. Denken Sie doch mal darüber nach, wie häufig Sie in den letzten drei Monaten lustige und tolle Abende mit Freunden erlebt oder Dinge gemacht haben, die nicht in Verbindung zu Ihrer Arbeit stehen. Eine hohe Arbeitsbelastung ist in einer Übergangsphase okay, darf aber nicht zur Gewohnheit werden. Wieviele Überstunden haben Sie im letzten viertel Jahr angesammelt?

2. Sie sind morgens immer müde, aber abends sind Sie wach

Damit sind jetzt nicht die Eulen als Gegenpol zu den morgens-schon-unanständig-fitten Nachtigallen gemeint. Sondern es spiegelt die Motivationskurve wider, also mit welchem Drive und Enthusiasmus gehen Sie Ihrer Arbeit nach. Sicher, nicht jede Woche und nicht jeder Tag sind gleich spannend und „aufregend“ – unangenehm stressige Zeiten fordern einen womöglich in Bereichen heraus, die nicht pushen, sondern an den Kräften zehren. Und ab wann ist zuviel zu viel? Die Antwort auf diese Frage können Sie sich nur selbst geben. Beobachten Sie sich doch einmal über einen Zeitraum von sechs bis zehn Wochen: wie fühlen Sie sich Montagmorgen im Vergleich zu Donnerstagnachmittag? Wieviel Energie haben Sie an einem gewöhnlichen Dienstagabend für Aktivitäten mit guten Freunden? Wann blühen Sie so richtig auf?

3. Die Werte des Unternehmens sind nicht Ihre Werte

In welchen Situationen in Ihrem beruflichen Alltag fühlen sind Sie so richtig im Flow? Vielleicht dann, wenn Sie gemeinsam im Team etwas erreicht haben? Wenn die Philosophie in Ihrem Unternehmen jedoch darauf baut, dass Konkurrenz und Wettbewerb unter den Kollegen belohnt wird, dann werden Ihnen auf Dauer die Erfolgsmomente abhandenkommen. Längerfristig betrachtet wird Ihnen das nicht nur Freude an der Arbeit nehmen, sondern auch jede Menge Energie kosten. Stellen Sie sich vor, das Unternehmen, für das Sie tätig sind, wäre mit all seinen Einstellungen und Werten ein Freund von Ihnen: würden Sie befreundet bleiben wollen?

Ihre Antworten entscheiden:

0 bis 1 Mal Ja: Nicht schlecht, Sie scheinen in einem Job tätig zu sein, der im Grunde zu Ihnen zu passen scheint und Sie zufrieden macht. Kleine „Störungen“ sind kurzfristig betrachtet erstmal nur nervig, können aber auf Dauer zu echten Problemen mutieren. Steter Tropfen höhlt den Stein. Versuchen Sie herauszufinden, was noch verbessert werden kann und auf welche Art und suchen Sie das Gespräch mit Ihrem Vorgesetzten.

2 Mal Ja: Schon nicht mehr so gut. Aber noch kein Grund, die Flinte ins Korn zu werfen. Es gibt immer was zu tun. Packen Sie es an. Analysieren Sie genau, was Ihnen Ihre Kraft raubt, was Sie unzufrieden macht, worin Sie sich nicht frei fühlen und entfalten können. Suchen und nutzen Sie dazu auch das Gespräch mit guten Bekannten (aus anderen Firmen), mit Freunden, der Familie oder mit einem Außenstehenden, wie zum Beispiel einem Coach. Seien Sie ehrlich. Seien Sie mutig.

3 mal Ja: Würden Sie einem guten Freund/einer guten Freundin empfehlen, sich bei Ihnen im Unternehmen zu bewerben?

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