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Vom Mitarbeiter zur Führungskraft: So gelingt der Wechsel

Wer aus einem guten Team in eine neue leitende Position befördert wird, tut sich oft schwer mit dem Seitenwechsel. Auf einmal sind die früheren gleichberechtigten Kollegen Mitarbeiter, denen Sie sagen sollen, welche Aufgaben zu erledigen sind: Eine heikle Gratwanderung, die nicht jedem gelingt.

So mancher entwickelt sich zum herrischen Vorgesetzen, weiß nicht, wie er mit der früheren Vertrautheit in der neuen Situation umgehen soll oder leidet enorm darunter, nicht mehr auf gleicher Augenhöhe mit geschätzten Mitarbeitern zu sein. Die gehen mit einem Vorgesetzten nun mal nicht so locker um und scherzen wie mit den Kollegen. Wie also mit dem Aufstieg vom Mitarbeiter zur Führungskraft richtig umgehen? Finden Sie die goldene Mitte!

Aufstieg vom Mitarbeiter zur Führungskraft gelingt mit Fingerspitzengefühl

Gerade das strukturierte Onboarding auf die neue Rolle als Führungskraft im Team kommt bei internen Aufstiegen bei vielen meist zu kurz. In erster Instanz ist es wichtig, die neuen Verhältnisse in einem persönlichen Gespräch zu klären. Treten Sie sowohl Ihren Vorgesetzten als auch Ihren Mitarbeitern gegenüber und verteilen die Rollen klar. Denken Sie daran: Die Situation ist für alle Beteiligten neu. Daher ist es zwingend notwendig, dass sich auch jeder mit der Rollenverteilung auseinandersetzt.

  • Suchen Sie das Gespräch mit Ihren Vorgesetzten. Ermitteln Sie deren Erwartungen an Sie und sprechen Sie über Ihre eigenen Vorstellungen und Pläne. Tappen Sie nicht in die Falle, alles von heute auf morgen umkrempeln zu wollen. Loten Sie mit Fingerspitzengefühl aus, warum man Sie vom Mitarbeiter zur Führungskraft befördert hat und welche Erwartungen in Sie gesetzt werden. Sprechen Sie über Ihre Pläne und sichern Sie sich die Unterstützung der Vorgesetzten bei der Umsetzung.
  • Suchen Sie das Gespräch mit den Kollegen. Machen Sie deutlich, dass Dinge nicht so bleiben können, wie sie waren. Fragen Sie die Kollegen nach ihren Erwartungen an Sie und schildern Sie Ihre eigenen Erwartungen. Im besten Fall können Sie als Chef nun genau die Änderungen durchsetzen, die Sie früher mit ihren Kollegen oft genug herbeigewünscht haben. Machen Sie aber auch klar, dass es keine Extrawürste für Freunde gibt, zum Beispiel, wenn der gut befreundete Kollege Sie direkt auf einen Firmenwagen, eine Gehaltserhöhung oder andere Privilegien anspricht.

Lernen Sie, sich Respekt zu verschaffen

Wer vom Mitarbeiter zur Führungskraft aufgestiegen ist, erwartet von den Mitarbeitern Respekt. Dies kann heikel werden, weil sie bis vor Kurzem Kollegen waren. Sie müssen den Mitarbeitern deutlich machen, dass Sie nicht länger nur der Kollege sind, sondern der neue Chef, der Respekt erwartet. Zugleich gilt es, darauf achten, nicht als herrischer Vorgesetzter aufzutreten, dem die neue Position scheinbar zu Kopf gestiegen ist.

Umgang mit erfahrenen Kollegen

Speziell junge Führungskräfte finden sich plötzlich in der Position wieder, erfahrene und meistens auch ältere Mitarbeiter führen zu müssen. Dies gestaltet sich in der Regel schwierig, insbesondere wenn die Mitarbeiter festgefahren in den alten Strukturen sind und dem „jungen Gemüse“ erst gar keine Chance einräumen möchten. Suchen Sie in diesem Fall das persönliche Gespräch. Geben Sie dem Mitarbeiter unmissverständlich zu verstehen, dass Sie seine Erfahrung schätzen und seine Mitarbeit im Team unabdingbar ist. Holen Sie sich Ratschläge von ihm und bedanken Sie sich. So werden Sie schnell ernst genommen.

Selbstreflektion des persönlichen Standorts

Ebenso wichtig, wie die Erwartungen Ihrer Vorgesetzten und Kollegen an Sie, sind Ihre eigenen Erwartungen an sich in der leitenden Position. Hinterleuchten Sie Ihre Sichtweisen und Wünsche und überlegen Sie sich, wie Sie in Ihrer Rolle wahrgenommen werden möchten. Es ist hilfreich, wenn Sie sich folgende Fragen stellen:

  • Wie sehen Sie sich selbst als Führungskraft? Autoritär? Kumpelhaft?
  • Was, glauben Sie, erwarten Ihre früheren Kollegen von Ihnen?
  • Wie möchten Sie mit den Kollegen verbunden sein?
  • Welche Ziele möchten Sie in Ihrer neuen Position erreichen?
  • Welche Erwartungen haben Ihre Vorgesetzten an Sie?
  • Was ist Ihnen besonders wichtig in Ihrer neuen Aufgabe?

Die Beantwortung dieser Fragen hilft Ihnen dabei, ein besseres Bild von Ihren eigenen Erwartungen zu bekommen und die Vorgehensweise zu planen.

Die optimale Vorbereitung auf den Rollenwechsel vom Mitarbeiter zur Führungskraft

Immer mehr Unternehmen erkennen, wie wichtig die mentale Vorbereitung auf die neue Rolle als Führungskraft für den frisch beförderten Mitarbeiter ist. Sie bieten die Teilnahme an entsprechenden Seminaren an oder sind bereit, ein Coaching zu zahlen. Sprechen Sie am besten Ihre Führungskraft oder den für Sie zuständigen Personaler ganz gezielt darauf an. Das ist kein Zeichen von Schwäche, sondern demonstriert vielmehr, dass Sie sich der anstehenden Herausforderung bewusst sind. Kommt Ihnen Ihre Firma nicht entgegen, wenden Sie sich privat an einen erfahrenen Coach, der Sie unterstützt und hilft, erst gar nicht in die schlimmsten Fettnäpfen zu treten. Auf der Plattform XING Coaches finden Sie zahlreiche Coaches, die sich auf das Gebiet „Mitarbeiterführung“ spezialisiert haben – sicher auch in Ihrer Nähe.

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