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Wie Sie in 5 Schritten Ihre Mitarbeiter in die digitale Transformation mitnehmen

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Dr. Holger RohdeBusiness Coaching, Systemisches Coaching, Teamentwicklung, Führungskräfte-CoachingZum Profil

Cropped shot of computer programmers working on new code

Für jedes Unternehmen, das mit dem digitalen Wandel geht, ist die digitale Transformation keine Bedrohung, sondern eine wertvolle Chance: etwa, um die Digitalisierung mit einer geeigneten Strategie zu verknüpfen. Erfahren Sie, welche Maßnahmen Sie als Unternehmen jetzt treffen sollten, um in Zukunft erfolgreich wirtschaften zu können.

Fast täglich kommen neue Zahlen zu den Auswirkungen der Digitalisierung und der Industrie 4.0 auf die zukünftige Art und Anzahl unserer Arbeitsplätze heraus. Ob es nun 20% oder 50% Arbeitsplatzverlust sein werden oder welche Berufe in Zukunft noch gefragt sein werden, ist für die digitale Transformation in den Unternehmen gar nicht so wichtig. Die Szenarien der Industrie 4.0 bewirken, dass viele Mitarbeiter skeptisch in die digitale Zukunft schauen und sich fragen, was für sie persönlich dabei rauskommen wird.

Die Frage, wie Chefs ihre Mitarbeiter auf den Weg der digitalen Transformation mitnehmen, ist daher eine aktuelle und wichtige Frage.

Schritt 1: Warum tun wir das? Die Digitalisierung mit der Strategie verknüpfen

Was ist der Zweck der Digitalisierung im Unternehmen? Diese Frage sollten sich Chefs zuerst stellen. Insbesondere die Frage nach dem Mehrwert für den Kunden ist entscheidend dafür, wie Sie Ihren Mitarbeitern die Digitalisierung schmackhaft machen wollen. Geht es nur um verbesserte User Experience in bestehenden Prozessen oder um die digitale Optimierung der Prozesse im Rahmen des bestehenden Geschäftsmodells? Oder ist das Ziel sogar die Generierung neuer digitaler Geschäftsmodelle, möglicherweise um Disruption von außen zuvorzukommen?

Unternehmen können es sich häufig nicht erlauben, die Digitalisierung aufzuschieben, weil dann agilere Unternehmen Umsätze und Renditen möglicherweise disruptiv abschöpfen, was zum Beispiel WhatsApp zum Nachteil des SMS-Angebots der Netzbetreiber eindrucksvoll gelungen ist. Diese Notwendigkeit, also das „Warum“ der Digitalisierung, muss den Mitarbeitern klar gemacht werden, um den ersten Schritt aus der Komfortzone machen zu können. Dabei muss das „Was bringt mir persönlich die Digitalisierung?“ für jeden einzelnen deutlich werden.

Schritt 2: Was ist das Ziel? Ein digitales Leitbild schaffen

Wohin geht die Reise? Wo sieht die Unternehmensführung das Unternehmen in ein paar Jahren? Welche Synergien werden zwischen dem Stammgeschäft und den neuen digitalen Möglichkeiten entstehen? Diese Fragen gilt es zu beantworten, damit eine digitale Vision entstehen kann, die kommuniziert werden kann und die auch attraktiv ist.

Gleichzeitig sollten sich Unternehmer und Führungskräfte die Frage stellen, auf welchem Menschenbild ihr Leitbild beruht. Sind Mitarbeiter Objekte, die es zur Veränderung zu motivieren gilt? Oder sind Mitarbeiter aktive Gestalter von Veränderung und das Management hat die Aufgabe, durch Vertrauen eine offene Kommunikationskultur und Partizipation eine positive Resonanz für die Veränderung zu erzeugen?

Wenn das „Warum“ der Digitalisierung klar ist und das „Was“, das Ziel, eindeutig formuliert ist, dann stellt sich die Frage nach dem „Wie“. Hierbei ist es sinnvoll, den bewährten Grundsatz zu berücksichtigen, nach dem Veränderung nur dann funktioniert, wenn Menschen können, dürfen und wollen.

Schritt 3: Was sollen wir können? Digitale Kompetenzen

60% der DAX-Konzerne verfügten 2016 über unternehmenseigene Startups und Inkubatoren. Dabei werden neue digitale Arbeitsformen parallel zum bestehenden Stammgeschäft installiert, um attraktiv für „digitale Natives“ zu sein und ein Umfeld für Exploration und Kreativität zu bilden. Durch Austausch mit den Mitarbeitern im Stammgeschäft soll dann ein Sog entstehen, der zu einer flächendeckenden Bereitschaft und Befähigung zur Digitalisierung im Unternehmen führt.

Mittelständische Unternehmen müssen den Wandel eher im eigenen Stammgeschäft vorantreiben. Dazu sollten drei Aspekte im Fokus stehen:

Erklären: An Firmenstandorten haben Chefs die Chance, Leitbild, Strategie und erwartete Auswirkungen auf die Gestaltung der Arbeitsplätze zu erläutern.
Teilhaben lassen: Moderierte Großgruppenverfahren wie „Barcamps“ oder „Innovation Days“ ermöglichen es den Mitarbeitern, Technologien und neue Arbeitsformen auszuprobieren und interaktiv zu gestalten. Dabei werden häufig inspirierende Orte wie Gründerzentren genutzt.
Befähigen: Durch interne digitale Akademien und den Einsatz von Tablets, Virtual Reality oder PC-basierte Kurse können Mitarbeiter sich die Vorteile der Digitalisierung spielerisch und explorativ erschließen.

Schritt 4: Was werden wir dürfen? Führung und Organisation

Führungskräfte, die in einer Welt von hoher Dynamik und Komplexität erfolgreich sein wollen, müssen die kollektive Intelligenz ihrer Mitarbeiter zielorientiert nutzen.
Gestaltungsspielräume und vernetztes Arbeiten ermöglichen explorative Produktentwicklung und kurze Reaktionszeiten. Für Chefs heißt das vor allem, Probleme loslassen zu können und Mitarbeiter bei der Lösungsfindung zu unterstützen. Kernkompetenzen dafür sind emotionale Intelligenz, der Wille, eine Vertrauens- und Fehlerkultur aufzubauen, das Verständnis der Bedeutung von Perspektivenwechsel und die Fähigkeit, das Wesen von Komplexität zu akzeptieren und Ambiguitäten auszuhalten zu können. Zukunft ist heute oft nicht mehr vorhersehbar, aber gestaltbar.

Schritt 5: Was finden wir gut? Partizipative Gestaltung

Der digitale Wandel braucht eine Art „Reset“ in den Köpfen, die Menschen müssen umdenken, Bewährtes verabschieden und Neues lernen. Der Mensch lernt vor allem durch Ausprobieren und ist zur Veränderung bereit, wenn er positive und inspirierende Erfahrungen macht.
Deshalb ist es wichtig, dass alle Veränderungsschritte von der strategischen Diskussion über die Entwicklung des Leitbilds bis zur Einführung neuer Führungsgrundsätze und digitaler Arbeit partizipativ gestaltet werden und Erfolgserlebnisse möglich sind.

Menschen müssen ihre eigene Zukunft bereits in der Gegenwart spielerisch begreifen können und sie müssen diese Zukunft lieben. Großgruppen können in innovativen Formaten wie „World Café“ oder „Open Space“ zusammen brainstormen. Für den einzelnen bieten die digitalen Technologien in Form von Tablets und VR-Brillen hervorragende Möglichkeiten zur sogenannten Immersion, zum Eintauchen in die Zukunft mit allen Sinnen, wodurch Veränderung wesentlich vereinfacht wird. Kollegiale Führung und digitales Arbeiten lassen sich schrittweise testen, reflektieren und dann passend zu den Anforderungen einführen.

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