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Wieso Arbeit und Glück zusammen gehören

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Gina SchölerBusiness CoachingZum Profil

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Das Thema Glück ist in aller Munde. Immer mehr Menschen stellen sich die Sinnfrage, suchen Halt, möchten die Komfortzone verlassen, um sich auf die Suche nach dem guten Leben zu begeben. Denn Glück ist attraktiv, erstrebenswert und doch so schwer greifbar.

Es gibt nicht das ultimative Rezept. Vielmehr gibt es in Deutschland über 80 Millionen Definitionen vom Glück. Und genauso vielseitig ist auch die Herangehensweise. Deshalb sollten wir viel öfter Zeit und Raum schaffen, dies auch zu thematisieren. Auch oder vor allem in der Arbeitswelt. Bei meiner Arbeit erlebe ich immer wieder, welche großartigen Auswirkungen es hat, wenn wir uns menschlich und auf Augenhöhe begegnen und den Fokus auf das Gute setzen. Genau das braucht unsere Wirtschaft: Ein Plädoyer für das gute Leben.

Wohlbefinden als Wirtschaftsfaktor

Es werden immer mehr Unternehmen darauf aufmerksam, dass das Wohl der eigenen Mitarbeiter essentiell ist, um wirtschaftlich nachhaltig zu agieren. In Zeiten von Digitalisierung ist der Bedarf größer denn je, den Mensch im Fokus zu behalten. Wir alle wissen, dass Stress, Überforderung, Burnout, Depression oder Schlafstörungen das Leistungsniveau rapide senken und enorme Kosten verursachen. Krankschreibungen wegen psychischer Leiden haben laut dem DAK Psychoreport ein neues Rekordniveau erreicht. Jeder vierte Mensch erlebt in seinem Leben einmal eine Phase der psychischen Erkrankung. Hier gilt es, sich menschlich zu begegnen und vor allem präventiv aktiv zu werden.

Glück hat Nebenwirkungen

Umso wichtiger sind positive Emotionen, zum Beispiel bei Veränderungsprozessen oder stressigen Phasen wie Personalknappheit. Die Positive Psychologie belegt, dass Optimismus und Dankbarkeit dazu verhelfen, Alltagsroutinen positiver wahrzunehmen, dass diese Denkweise Auszeiten in Stress- und Krisenphasen ermöglicht oder negative Gedanken relativiert, somit wird Resilienz – die psychische Widerstandskraft – aufgebaut und gestärkt. Glück hat also positive Auswirkungen auf die Gesundheit, Leistung, Motivation und Produktivität. Zufriedene Mitarbeiter sind engagierter, teamfähiger, stressresistenter, kreativer und loyaler. Das sind alles ziemlich gute Gründe, sich eingehend damit zu beschäftigen und das Glück aktiv in den Arbeitsalltag zu integrieren.

Wertschätzung bringt Wertschöpfung

Die Engagement Studien von Gallup zeigen auf, dass die emotionale Bindung an Unternehmen sehr wichtig, aber faktisch wenig vorhanden ist. 85% machen Dienst nach Vorschrift und davon haben 15% bereits innerlich gekündigt. Produktiv klingt das nicht. Immer weniger Menschen sind dazu bereit, einem Job nachzugehen, der sie krank macht oder in einer Arbeitskultur zu arbeiten, die Stress fördert. Gerade die junge Generation verlangt von der Arbeitswelt mehr als nur monetäre Vorteile, nämlich Selbstentfaltung, Sinn und Spaß. Ideelle Werte, Menschlichkeit und Freiheit sind wichtige Faktoren bei der Jobsuche geworden.

Die Frage, ob Unternehmen für das Glück ihrer Mitarbeiter verantwortlich sind, beantwortet sich also fast von selbst. Für Arbeitgeber heißt es: Wer engagierte Mitarbeiter gewinnen und halten will, muss aktiv werden und etwas bieten – in Form von gesunden Rahmenbedingungen, die es ermöglichen, gute Leistung zu erbringen. Die den Mitarbeiter Mensch sein lassen. Stärkenorientierung, Wertschätzung, Transparenz – Begeisterung wecken, das Feuer entfachen, aber ganz nach dem Motto: Für etwas brennen ohne zu verbrennen. Die Zeit ist reif und es ist wichtiger denn je, den Fokus auf das Positive zu legen und sich für das Gute einzusetzen. Wir müssen die Ellenbogen einfahren und uns wieder gegenseitig wahrnehmen und wertschätzen. Stärken statt stenkern. Die Arbeitswelt verändert sich immer schneller und dieser Kulturwandel ist ein essentieller Teil davon.

Vom passiven Erdulder zum aktiven Gestalter

Glück ist also kein „Nice to have“, sondern essentiell für eine moderne und nachhaltige Unternehmensführung. In hektischen Zeiten funktionieren wir wegen des Zeit- und Leistungsdrucks oft nach Schema F und fühlen uns im Hamsterrad gefangen, denn das sieht ja bekanntlicherweise von innen aus wie die Karriereleiter. Dem positiv entgegenzuwirken, sich auf Wichtiges zu besinnen, Fragen zu stellen und gemeinsam und kreativ an Lösungen zu arbeiten, kann richtig Spaß machen und zu enormen Ergebnissen führen.

Optimismus und eine positive Sicht auf die Dinge kann man erlernen und trainieren. Nur, wer glücklich ist, wahrgenommen und wertgeschätzt wird und einen Sinn in seinem Tun sieht, kann auch besseres leisten und über den Tellerrand hinausschauen.

 

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