Arbeitslos – und jetzt?
Arbeitslosigkeit ist für viele Menschen eine große Herausforderung. Die neue Lebenssituation, die damit verbundenen finanziellen Einschränkungen und die vielen anstehenden Formalitäten bereiten den eisten Kopfzerbrechen. Das beste Rezept gegen den Arbeitslosen-Blues ist Aktivität. Was Sie in den ersten Tagen und Wochen unbedingt erledigen sollten, erfahren Sie hier.
Arbeitslos melden
Um möglichst schnell Arbeitslosengeld zu erhalten, sollten Sie sich spätestens am ersten Tag Ihrer Arbeitslosigkeit bei der für Sie zuständigen Arbeitsagentur arbeitslos melden. Dazu müssen Sie persönlich vorsprechen und benötigen folgende Unterlagen:
- Personalausweis
- Sozialversicherungsnummer
- Kündigung
- Lebenslauf
- Arbeitsnachweise
- Arbeitsbescheinigung des letzten Arbeitgebers, falls bereits vorhanden
- Arbeitspaket der zuständigen Arbeitsagentur, meist online verfügbar
In der Regel vereinbart die Arbeitsagentur mit Ihnen bereits jetzt zwei Termine: einen für die Abgabe des Arbeitslosengeldantrages und einen für das Gespräch mit Ihrem Berater bei der Agentur für Arbeit. Sie sollten jedoch bis zu diesem Beratungstermin nicht untätig sein, sondern aktiv mit der Arbeitssuche beginnen.
Geregelten Tagesablauf einhalten
Ein geregelter Tagesablauf ist wichtig, denn die Suche nach einem neuen Job ist eine Vollzeitbeschäftigung.
Stehen Sie deshalb zur gewohnten Zeit auf und gehen Sie anstehende Aufgaben wie Behördengänge, Stellensuche oder Hausarbeit zügig an. Igeln Sie sich auf keinen Fall ein, sondern gehen Sie unter Leute. Verabreden Sie sich mit Freunden und ehemaligen Kollegen. Der Austausch tut Ihnen gut und hilft manchmal sogar bei der Jobsuche. Auch regelmäßige Bewegung sollten Sie in Ihren Tagesablauf integrieren, denn Sport hält geistig und körperlich fit.
Bewerbungsunterlagen aktualisieren
Ihre Bewerbungsunterlagen werden Sie nun bald brauchen. Deshalb sollten Sie sie so früh wie möglich auf den neuesten Stand bringen: Das betrifft nicht nur den Inhalt, sondern auch die äußere Form. Wer sich unsicher fühlt, sollte schnell an einem Bewerbungstraining teilnehmen. Oft bietet Ihnen das auch Ihr Berater bei der Arbeitsagentur im ersten Beratungsgespräch an. Die Aktualisierung Ihres Lebenslaufes und die Durchsicht Ihrer Unterlagen helfen Ihnen dabei, die eigenen Kompetenzen und Fähigkeiten realistisch einzuschätzen.
Nach offenen Stellen suchen und Bewerbungen schreiben
Sind Ihre Unterlagen aktualisiert, können Sie loslegen mit dem Abschicken von Bewerbungen. Informieren Sie sich jetzt über offene Stellen. Dazu haben Sie folgende Möglichkeiten:
Stellenausschreibungen in Zeitungen und Fachzeitschriften: Viele große und mittelständische Unternehmen sowie öffentliche Einrichtungen suchen nach wie vor in überregionalen Tageszeitungen oder Fachzeitschriften nach geeigneten Kandidaten. Gehen Sie die Stellenmärkte regelmäßig nach passenden Angeboten durch.
Internet: Die meisten Stellenangebote finden Sie heute im Internet. In Online-Jobbörsen, Job-Suchmaschinen, aber auch auf den Webseiten einzelner Unternehmen werden täglich neue Anzeigen veröffentlicht. Achten Sie bei den Angeboten auf das Datum der Veröffentlichung, damit Sie nicht Gefahr laufen, sich auf eine Stelle zu bewerben, die bereits vergeben ist.
Personalberatungen: Personalberatungen unterstützen Sie in der schwierigen Phase der Arbeitslosigkeit bei der Suche nach neuen Positionen, vermitteln Ihnen erfolgsversprechende Bewerbungsgespräche und leisten Unterstützung in Form von Bewerbungstrainings.
Private und berufliche Netzwerke: Nutzen Sie Ihre privaten und beruflichen Kontakte für die Jobsuche. Zögern Sie nicht, Freunde und ehemalige Kollegen anzusprechen. Häufig werden zu besetzende Stellen gar nicht öffentlich ausgeschrieben, sondern intern oder mithilfe von persönlichen Kontakten vergeben.
Beschränken Sie sich bei Ihren Bewerbungen allerdings nicht ausschließlich auf ausgeschriebene Stellen, sondern starten Sie auch die eine oder andere Initiativbewerbung.
Bewerbungsgespräche trainieren
Da Sie nun jederzeit mit einer Einladung zu einem Bewerbungsgespräch rechnen können, sollten Sie ein solches Gespräch vorab trainieren. Bereiten Sie sich auf Standardfragen vor und üben Sie das freie Sprechen – am besten mit einem Gegenüber oder mit einem professionellen Coach.
Fach- und Jobmessen besuchen
Der Besuch von Fachmessen ist in zweierlei Hinsicht lohnenswert. Zum einen können Sie sich auf solchen Messen über die neuesten Entwicklungen auf Ihrem Arbeitsgebiet informieren. Zum anderen besteht die Möglichkeit, mit Unternehmen in Kontakt zu treten und so ggf. auf sich aufmerksam zu machen.
An Fortbildungen teilnehmen
Sind Sie länger als drei Monate arbeitslos, sollten Sie eine Fortbildung besuchen, die Ihr Profil schärft und Ihnen beruflich von Nutzen ist. Viele Weiterbildungen werden von der Arbeitsagentur gefördert. Sprechen Sie Ihren Berater darauf an!
Einen Coach engagieren
Wer sich in der Phase der Arbeitslosigkeit professionell begleiten lassen möchte, sollte sich an einen Coach wenden. Dieser unterstützt Sie mit Know-how und Erfahrung bei der Jobsuche und gibt Ihnen viele wichtige Anregungen für Ihre berufliche und auch Ihre persönliche Entwicklung.
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