„Digital steps are minimal steps“ – keine Angst vor dem Internet der Dinge
Prof. Dr. Markus HaidZum ProfilIoT, Digitale Transformation, Internet der Dinge, Industrie 4.0! Die Begrifflichkeiten sind in aller Munde. Doch für viele kleine und mittelständige Unternehmen ist die Bedeutung der Digitalisierung schwer greifbar. Mit diesen Tipps muss Ihr Unternehmen den Weg ins Internet der Dinge nicht fürchten!
Für viele Unternehmen ist das Internet der Dinge (Internet of Things, IoT) sehr schwer zu begreifen. Sie sehen keine Bedeutung des IoT für das eigene Unternehmen, oder denken sich: „Wir produzieren keine Consumer-Produkte und haben nichts mit Kühlschränken zu tun, die die Butter nachbestellen.“ Dies mag auf den ersten Blick stimmen und beruhigen.
Eine eigene digitale Strategie muss sein
Allerdings führt am digitalen Wandel kein Weg vorbei. Jeder Bereich, jede Abteilung und jedes Unternehmen wird über kurz oder lang eine eigene digitale Strategie mit einem konkreten Umsetzungsprozess benötigen. Eine digitale Strategie, um nicht von Mitbewerbern oder neuen noch unbekannten Akteuren des Marktes überrollt zu werden. Um eine Berechtigung am Markt zu bekommen oder zu behalten. Und vor allem, um die Marktführerschaft zu behalten. Dies gilt auch für Bereiche, die keinen Endkundenkontakt haben, sondern interne Kunden bedienen oder als Zulieferer agieren.
In überschaubaren Schritten ins IoT
Ein erfolgsversprechender Ansatz zur Umsetzung der Digitalisierung ist ein Ansatz der kleinen Schritte. Er beginnt bei der Betrachtung des Marktes und hilft Unternehmen, in kleinen überschaubaren Schritten den Weg ins Internet der Dinge zu finden.
Schnelle Teilumsetzung statt radikaler Transformation
Die Digitalisierung betrachtet die Bereiche Produkte (smart products), Produktion (smart factory), Informationsmanagement (big data) und den Markt (smart business model). Mit dem Ansatz der kleinen Schritte wird keine radikale digitale Transformation von 0 auf 100 mit einem hohen Investitionsvolumen und später Kapitalrendite (Return on Investment, ROI) verfolgt, sondern eine schnelle überschaubare Teilumsetzung mit schnellem ROI. Dabei wird die Digitalisierung nicht um ihrer selbst willen eingeführt, sondern um neues Business zu generieren, neue Märkte zu erreichen und Marktführerschaft zu erlangen oder zu behalten.
Hierbei ist eine Umsetzung in 5 Schritten hin zur Digitalisierungempfehlenswert:
Schritt 1: Kundenbedürfnisermittlung
Eruieren Sie, welche Bedürfnisse Ihre Kunden haben, die Sie derzeit nicht bedienen. Setzen Sie dort an, wo sich der Wettbewerb oder der Markt entscheidet: beim Kunden; beim Kundenbedürfnis. In einem Innovationsprozess ermitteln Sie beispielhaft gemeinsam mit Ihren Kunden neue Bedürfnisse des Marktes.
Schritt 2: Businessmodellentwicklung
Entwickeln Sie daraus in einem methodischen Prozess entsprechende smarteBusinessmodelle, und bewerten und priorisieren Sie diese nach zu erwartendem Markterfolg.
Schritt 3: Umsetzung
Setzen Sie das vielversprechendste Businessmodell um. Dies kann durch einen zusätzlichen Sensor in Ihrem Produkt, eine zusätzliche Schnittstelle oder eine Erweiterung der Benutzerschnittstelle erfolgen. Denkbar wäre auch eine Auswertung von einzelnen Informationen in Ihrer Produktion, von Ihrem Zulieferer oder aus Ihrem Unternehmen. Die Veränderung durch die Umsetzung sollte überschaubar in der zeitlichen Realisierung und im Investitionsvolumen sein.
Schritt 4: Validierung
Validieren Sie Ihre konkrete Umsetzung. Analysieren Sie Ihren Markterfolg. Und messen Sie Ihren ROI. Dokumentieren Sie Ihren ersten konkreten Schritt ins Internet der Dinge.
Schritt 5: Wiederholung
Nach erfolgreicher Umsetzung und eingegangenem ROI gehen Sie dann den nächsten Schritt an und schauen sich weitere Kundenbedürfnisse an. Beginnen Sie erneut bei Schritt 1.
Erweitern Sie so Ihr Business und Ihren Marktzugang in kleinen Schritten auf dem Weg ins Internet der Dinge! Ganz nach dem Motto: „Digital steps are minimal steps“. Probieren Sie es aus!