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Jeder fünfte ist hochsensibel – Gehören Sie auch dazu?

In der Kindheit wird diese Fähigkeit meistens nicht erkannt und so werden Kinder häufig als „Sensibelchen“ oder als „depressiv“ abgestempelt. Nur selten erkennt das Umfeld, dass Hochsensible verschiedene Sinnesreize verstärkt wahrnehmen. Doch es gibt Anzeichen, die auf diese Fähigkeit hindeuten.

Was bedeutet Hochsensibilität?

„Mir kommt es vor, als wäre mein Herz aus Seidenpapier. Ich wünschte, die Welt würde vorsichtiger mit ihm umgehen“, schreibt Richelle E. Goodrich und dieses Zitat trifft die Beschreibung von Hochsensibilität auf dem Punkt. Hochsensible Personen (HSP) fühlen sich anders – manchmal denken sie, sie seien von einem anderen Stern.

In der Kindheit wird diese Fähigkeit meistens fehlinterpretiert. Sehr selten erkennt das Umfeld, dass die Sprösslinge eine ganz besondere Art und Weise von Fühlen, Sehen, Schmecken, Hören haben. Hochsensible nehmen verschiedene Sinnesreize verstärkt wahr.

Das Schöne:
Viele Betroffene wissen gar nicht, dass Sie diese besondere Fähigkeit haben. Erst wenn die Erkenntnis von der „Andersartigkeit“ erlangt wird, erkennen die Personen ihre persönliche Gabe. Sinnesreize werden von HSP nicht nur auf emotionaler Ebene wahrgenommen, sondern ebenso auf körperlicher. Hochsensibilität ist eine Form der Hochbegabung, die Intuition, Ideenreichtum und vieles mehr beinhaltet. Das Gehirn von hochsensiblen Personen wird von Geburt an ganz anders trainiert als das von Normalsensiblen.

Die Kehrseite:
Georg Parlow beschreibt in seinem Buch „Zart Besaitet“ sehr gut, dass viele Fachleute Hochsensibilität und Introversion fälschlich gleichsetzen. Laien stempeln HSP als schüchtern, neurotisch, krankhaft oder gar als gehemmte oder verklemmte Menschen ab. Nicht zu wissen, was in einem selbst vor geht, ist somit nicht dienlich. Ohne dass der Einzelne beschreiben kann, wie er sich fühlt, kann das Gegenüber nicht nachvollziehen, nicht verstehen. Das „nicht zu wissen“ führt die eine oder andere HSP sehr oft in die Einsamkeit und in den Rückzug. Reizüberflutungen sind eine Qual und wenige HSP gehen damit richtig um.

Das Erkennen:
In Fachkreisen gilt die These, dass 15 bis 20% der Menschen hochsensibel sind. Das heißt: Auch in Ihrem Umfeld können sich Hochsensible befinden. Die folgenden Faktoren können darauf hinweisen, dass Sie einer HSP gegenüberstehen. Einer dieser Faktoren alleine macht noch nicht hochsensibel. Doch im Zusammenspiel mehrerer Zeichen können Sie Hochsensible erkennen. Zu diesen einzelnen Aspekten gehören unter vielen anderen:

– Leichtes Erschrecken
– Phasen von Weltschmerz
– Überdurchschnittliche Probleme mit drastischen Veränderungen
– Das Kind im Erwachsenen: Naivität
– Überstimulation sowie ein intensives Gefühlsleben
– Instabiles Selbstbewusstsein

Die dargestellten Punkte können laut Parlow in fast allen Fällen bereits ab der Geburt auftreten und festgestellt werden. Bedauerlicherweise ist dieses Phänomen jedoch noch viel zu wenig erforscht.

Die Problematik:
Menschen, denen nicht bewusst ist, dass sie hochsensibel sind, denken häufig, sie seien von einem anderen Stern. Sie fühlen sich ganz anders: rastlos und angespannt. Oftmals beginnen sie die verschiedensten Hobbies und bleiben keinem lange treu. Alles „Neue“ ist hochinteressant, verliert jedoch nach kurzer Zeit seinen Reiz. Mit „Neuem“ muss vorsichtig umgegangen werden. Mit verschiedensten Techniken können Hochsensible lernen, sich Dinge gründlich anzusehen. Auch wenn es wahnsinnig reizt, sollte nicht zu euphorisch an die Dinge herangegangen werden. Das wichtigste ist, Zeit für Projekte zu schaffen. HSP sollten ebenso Zeit für sich selbst einplanen, um Eindrücke zu verarbeiten.

Meine Erfahrungswerte:
Sowohl für eine HSP als auch deren direktes Umfeld gilt: Seien Sie entspannt. Verzweifeln Sie nicht daran, dass ständig neue Dinge ihren Reiz haben oder begeistern. Ihr Kind beispielsweise wird sicherlich nicht Ballett, Fechten, Reiten und Tuba spielen dauerhaft beibehalten. Denken Sie an ruhigen Sport, eventuell in der Natur. Gerade für Erwachsene bieten sich Yoga und Qi Gong an. Erlernen Sie Entspannungstechniken und nehmen Sie sich Zeit für sich oder den Hochsensiblen. Versuchen Sie Ängste offen anzugehen und zu akzeptieren und zeigen Sie Mitmenschen; Kindern, dass diese offen mit Ihnen über solche Situationen sprechen können. Nehmen Sie sich Zeit, schaffen Sie Rückzugsmöglichkeiten und versuchen Sie eine Energiequelle zu finden, aus der getankt werden kann.

Meine Tipps:
Sie sind hochsensibel?
Leben und lieben Sie Ihre Hochsensibilität und integrieren Sie diese in Ihrem Alltag. Reden Sie sich selbst gut zu, lenken Sie sich ab und finden Sie Gleichgesinnte. Menschenmengen können Ihnen in jungen Jahren nichts ausmachen, doch mit steigendem Alter kann das für Sie schlimmer werden. Hochsensibilität ist ein wahrlich großer Reichtum, der Ihnen im privaten und beruflichen Alltag auch Vorteile bringen kann, denn Sie haben das große Ganze stets im Auge. Sie können sich in verschiedene Positionen hineinversetzen und sind daher eine wichtige Informationsquelle.

Genießen Sie Ihre Andersartigkeit!

 

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