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Raus aus der Defensive: Wie Sie Ihr Abwehrverhalten erkennen und abschalten

Über den Autor
Felix WiesnerFührungskräfte-Coaching, Change Management, Kommunikations-Coaching
Verhaltenstraining, Soft Skills Training, Verhandlungstraining
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Defensives Verhalten ist Gift für erfolgreiche Beziehungen und die Karriere. Gerade im Beruf lässt Abwehrverhalten vermuten, dass jemand nicht kritikfähig und wenig selbstreflektiert ist. Business-Coach Felix Wiesner erklärt Hintergründe und gibt Tipps.

 

XING Coaches: Herr Wiesner, warum ist defensives Verhalten, besonders im Beruf, schädlich?

Wir sind heute immer mehr auf interdisziplinäre Zusammenarbeit angewiesen. Zahllose Aspekte müssen parallel berücksichtigt werden. Alle, die daran mitarbeiten, haben ein hoffnungsvolles Ziel von einer Lösung oder Verbesserung. Defensives Verhalten führt in der Regel zu einem Abbruch in der Zusammenarbeit. Jemand, der dominiert, verschließt die Tür ebenso, wie jemand, der sich abschottet und sein eigenes Ding macht. So kann man durch defensives Verhalten im schlimmsten Fall ein Projekt zum Scheitern bringen, was weitere, schwerwiegende Konsequenzen wie eine Kündigung haben kann.

XING Coaches: Wann neigt man besonders zu Abwehrverhalten, können Sie Beispiele nennen?

Es sind immer Ängste, die defensives Verhalten auslösen. Abwehrverhalten beruht auf den Grundängsten vor dem Verlust der eigenen Wichtigkeit, Verlust von Kompetenz sowie dem Verlust von Akzeptanz.

Defensives Verhalten, also das Gefühl sich verteidigen zu müssen, wird beispielsweise dann ausgelöst, wenn wir in eine unerwartete Situation geraten, auf die wir uns nicht sofort einstellen können:  Wir werden zu Unrecht für einen Fehler verantwortlich gemacht, jemand reagiert ablehnend auf eine gut gemeinte Aktion oder wir verstehen einen unbeabsichtigten Fehler von anderen als persönlichen Angriff.

XING Coaches: Was zeichnet defensives Verhalten überhaupt aus und woran kann ich erkennen, dass ich gerade defensiv werde?

Defensives Verhalten folgt ganz persönlichen Mustern. Was ich selbst und was andere bei mir sehen, ist weitgehend voneinander unabhängig. Was von außen gelassen, selbstsicher oder aggressiv aussieht, kann eigentlich bereits eine eingeübte Abwehrhaltung sein. Auch der unschuldig hilfesuchende Blick, der Schutzinstinkte beim Gesprächspartner auslösen soll, ist möglicherweise defensives Verhalten. Die eigene Abwehrhaltung ist vielen unbekannt, so dass sie sich täglich unbewusst in der Defensive befinden. Anderen bieten sie offene Angriffsflächen.

XING Coaches: Haben Sie konkrete Tipps, wie ich aktiv gegen mein eigenes defensives Verhalten steuern kann?

Ich empfehle, fünf Aspekte zu beachten. Der erste ist der Wille zur Zusammenarbeit: Erkennen Sie an, dass andere ebenfalls positive Absichten haben, die Sie verstehen müssen, um zu einer besseren Lösung zu finden. Die Kompetenz zur Aufrichtigkeit und Ehrlichkeit ist ebenfalls wichtig: Artikulieren Sie, was Sie denken und fühlen und seien Sie grundsätzlich bereit, dies mit anderen zu diskutieren.

Übernehmen Sie außerdem Eigenverantwortung für Ihr Handeln, Nicht-Handeln und Ihre Kommunikation, sowohl verbal als auch non-verbal. Beachten Sie die Selbst- und Fremdwahrnehmung:

Machen Sie sich bewusst, was in Ihnen vorgeht, dann können Sie dies auch beschreiben und zum Wohl der Sache und gemeinsamen Lösung nutzen. Hören Sie außerdem auf, sich durchzusetzen und beginnen Sie, an den Kriterien zu arbeiten, die sowohl aus Ihrer Sicht, als auch aus der Sicht des anderen, zu einer Verbesserung führen.

XING Coaches: Sind auch Situationen denkbar, in denen es förderlich sein kann?

Überall dort, wo es vor allem um persönlichen Machterhalt geht, und nicht um die sachlich beste Lösung von Problemen, wird die Hinwendung zur Zusammenarbeit gern als Schwäche ausgelegt.

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