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Der feine Unterschied zwischen einer Freundin, Bekannten und einer Unbekannten

Über den Autor
Cornelia SiegmannGründungscoaching, Konfliktcoaching, Kommunikations-Coaching, Karriere/ Skills-Coaching, Life-Coaching
Kommunikationstraining, Persönlichkeitstraining, Verhaltenstraining, Verhandlungstraining, Bewusstseinstraining
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Westend61 / Getty Images

Sie trafen sich auf einer Geburtstagsfeier einer Unbekannten. Beide standen herum und musterten die anderen Gäste. Grüppchen bildeten sich und bald entstanden lebhafte Gespräche. Gespräche, an denen sie sich nicht beteiligten konnten, weil sie die Grüppcheninhaber überhaupt nicht kannten. So standen sie weiter herum und beobachtenden die anderen beim Reden.
Was soll ich hier? Warum muss ich mich immer langweilen? Wäre ich doch nur nicht,…. Bla bla bla.

Bis dann eine der beiden sich eine gute Portion Mut faßte und die andere ansprach. Hui, ein neues Grüppchen hat sich gebildet. Das Geburtstagskind beobachtete dies und eilte zur dem Neugrüppchen bestehend aus zwei Frauen, die sich langweilten und fehl am Platze vorkamen. Eine tolle Voraussetzung für einen amüsanten Abend. Das Geburtstagskind kam jubilierend beim sich langweilenden Frauengrüppchen an und plapperte drauf los. Wie grandios dies doch sei, dass sich zwei ‚Ohne Partner Frauen‘ getroffen hätten. Wunderbare Fügung des Himmels. „Das Problem des Abends bin ich los“ mit diesem Gedanken bewaffnet, entschwand das Geburtstagskind so schnell wie es gekommen war.

Das Gespräch der beiden ‚Ohne Partner-Frauen‘ entwickelte sich, wie solche Gespräche sich immer entwickeln. Wer sind Sie? Warum sind Sie dies und warum sind Sie nicht etwas anderes? Oh, auch ohne Partner durch das Leben, wie tragisch. Ach, Sie auch, ja da haben wir ja die gleichen Interessen. Kinder gibt es in Ihrem Leben und meine sind 25 und 26 Jahre alt. Mädchen wie himmlisch, ich habe auch drei Mädchen. Bla, bla, bla.

So plätschert der Abend mit lauter Worthülsen angereichert und unnötigen Inhalten dahin, bis eine der beiden das Horn zum Aufbruch bläst. Die andere wird von ihrer Tochter abgeholt. Generationenvertrag versteht sich. Schließlich hat die Mutter das Kind früher zum Turnen, zum Ballett und in die Musikschule gebracht.

Die beiden Frauen verabredeten sich, um sich nicht mehr alleine sondern miteinander zu langweilen. Machten dies und das und aus Unbekannten wurden Bekannte. Schließlich vertraute die eine der anderen ihre Sorgen und Geheimnisse an und so schien der Weg frei für eine Freundschaft. Jahrein, jahraus machten sie gemeinsame Ausflüge und Reisen, gingen tanzen und bekochten sich gegenseitig. Bis schließlich die eine ihr Verhalten maßgeblich veränderte, weil ein Prachtexemplar von einem Mann in ihr Leben schoß. Voller Elan und Ausdauer brachte sie nun alle ihre Kraft auf, um dieses Prachtexemplar zu befriedigen. Kochte, bügelte, mauserte sich zu einer Diva, hüpfte wie eine wild gewordene Dohle auf und ab und bla, bla,bla. Sie trieb das Menschensammeln auf die Spitze.
Schließlich wurde es der einen Frau zu bunt und sie kündigte wie einen Arbeitsvertrag die ‚Freundschaft‘, denn mit einer Unbekannten wollte sie nichts mehr teilen.

Was ist nun der feine Unterschied zwischen einer Bekannten, einer Freundin und einer Unbekannten?

Das sagt der Duden

Unbekannte:
1. einer bestimmten Person nicht bekannte oder niemandem bekannte weibliche Person
2. (Mathematik) mathematische Größe, deren Wert man durch Lösen einer oder mehrerer Gleichungen erhält

Bekannte:
1. weibliche Person, mit der jemand bekannt ist
2. (umgangssprachlich verhüllend) Freundin eines Mannes

Freundin:
1. weibliche Person, die einer anderen Person in Freundschaft verbunden ist, ihr nahe steht
2. weibliche Person, mit der ein Mann oder eine Frau befreundet ist [und mit der er oder sie zusammenlebt]
3. weibliche Person, die etwas Bestimmtes besonders schätzt
4. weibliche Person, die etwas besonders unterstützt oder fördert
5. Gesinnungsgenossin, Parteifreundin o. Ä.
6. vertrauliche Anrede an eine weibliche Person

Definition mit der NLP Brille

Freundin: ist eine weibliche Person, mit der ein Vertrauensverhältnis besteht. Die wir auch einmal anrufen können und dann haltlos weinen, jammern, flehen und wehklagen. Mit der wir uns gerne treffen und wenn wir an sie denken, lächeln über das letzte Treffen und die witzig Situation. Die von sich aus anruft und sagt, ich habe gerade an dich gedacht. Wie geht es dir denn heute? Einen tollen Tag wünsche ich dir. Was hältst du denn von einem ausgedehnten Spaziergang am Sonntag, das Wetter soll klasse werden. Sie weiß, dass die Freundin es liebt, die Natur zu genießen und in der Gesellschaft der Freundin zu sein.
Dabei kann es schon einmal zu solch einem Dialog kommen: Du, ich habe da ein Problem. Der Kerl in der Firma schaut immer so komisch. Meist du, der will was von mir? ODER Mein Vater wird richtig alt und krank. Was soll ich tun? Daheim pflegen oder was meinst denn du? Sie erwartet eine ehrliche, aufrichtige Meinung und bezieht diese dann in ihre eigenen Überlegungen mit ein – ganz ohne Erwartungshaltung der Freundin. Jeder hat ja seine eigene Vorstellung des Modells der Welt. Das ist eben Vertrauen. Das stärkt und macht glücklich. Wir Menschen haben das Gefühl von einem doppelten Boden. Das beruhigt ungemein.

Bekannte: sind Menschen, die wir zufällig treffen und uns verabreden. Mit denen wir uns manchmal nach Lust und Laune und nach Interessen wieder treffen. Meist, wenn nicht nichts Besseres zu tun haben und die Stunden nicht schon wieder alleine verbringen wollen. Unbedeutende Gespräche mit unbedeutendem Inhalt führen. Lachen und schäkern und weiter nichts wollen. Daheim uns ärgern und den Sinn und Unsinn des Abends kontrovers mit uns diskutieren. Der feste Wille, dies nicht nochmals zu machen, scheitert meist, wenn die Bekannte mit frohlockender Stimme anruft und sie auf die Wiederholung des gelungenen Abends drängt. Aus die Maus. Verloren.

Unbekannte: sind Menschen, die wir scheinbar nicht kennen. Denen wir im Treppenhaus begegnen, grüßen und ein paar belanglose Worte wechseln. Freundlich wieder von dannen zu ziehen und um das nächste Mal ebenso freundlich zu grüßen und eine paar belanglose Worte zu wechseln. Die Frau Zimmer ist doch ganz nett. Vielleicht können wir mal etwas zusammen unternehmen. So könnte der Übergang von einer Unbekannten zu einer Bekannten laufen.

Warnung

Gefährlich für die Seele wird es dann, wenn wir Frauen den genauen Unterschied der drei Begrifflichkeiten nicht im Auge behalten. Wenn wir so tun, wie wir es immer getan haben. Wenn wir so fühlen, wie wir es immer gefühlt haben und den Zeitpunkt des Wandels verpassen. Dann sind wir verloren und verkauft.

Enttäuschung, Zweifel und Trauer entstehen dann, wenn eine sich in dem Modus der Freundin wähnt und die andere in den Modus der Unbekannten mutiert. Und dies ohne Vorwarnung.

Also, machen Sie sich als Frau bewußt, wem Sie das Vertrauen einer tiefen Verbundenheit schenken, mit wem sie um die Häuser ziehen und nur Spaß haben und wen Sie grüßen, ohne mehr zu wollen.
Das erspart Ihnen viel Kummer und bringt Klarheit.

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