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Trompete, Bass oder Trommel – welcher Charakter passt zu mir? Was ein Orchester und ein Team gemeinsam haben

Über den Autor
Anne DrögeTeamentwicklung, Konfliktcoaching, Change Management
Persönlichkeitstraining, Soft Skills Training, Verhaltenstraining
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Wie kann ein Team gut harmonieren? Wann zeigen die einzelnen Mitglieder ihre Höchstleistungen? Und woran kann ich erkennen, wo meine persönlichen Talente liegen? Ein Ausflug in die Musik kann helfen, ganz neue Antworten in Bezug auf Teambuilding und Persönlichkeitsentwicklung zu finden.

Ein hochrangiges Sinfonieorchester besteht aus vielen sehr unterschiedlichen Instrumenten. Eine Trompete beispielsweise ist ein lautes, freudiges und mitreißendes Instrument, das gerne vorneweg spielt und musikalisch neue Wege geht. Ein Kontrabass füllt mit seinen tiefen, grummelnden Tönen die Tiefe aus. Man nimmt ihn oft nicht direkt wahr, da er meist im Hintergrund agiert und doch ist er ein wichtiges Fundament. Streicher, Bläser und alle weiteren Instrumentalisten sind hervorragende Virtuosen auf Ihrem Gebiet und haben doch alle ganz unterschiedliche Charaktere.

Trompete oder Bass? 8 Instrumente und ihre entsprechenden Teamrollen

Die Klangeigenschaften von Instrumenten lassen sich auf Teamrollen übertragen. Unser Trompeter ist beispielsweise ein Mensch mit viel Enthusiasmus und Freude an neuen Dingen. Er liebt es zu kommunizieren sowie andere zu begeistern und mitzureißen. Der Bass dagegen ist ein ruhiger, aber sehr ausdauernder Arbeiter. Er macht kein großes Aufheben um seine Person, aber bringt mit viel Disziplin und Selbstbeherrschung die Dinge zu Ende.

Mit Hilfe von insgesamt acht verschiedenen Instrumenten können unterschiedliche Teamrollen beschrieben werden. Dabei hat jedes Teammitglied sein ganz individuelles Instrumentenportfolio. Jeder Mensch ist in der Lage, verschiedene Instrumente zu „spielen“ – die einen mehr und die anderen weniger gut. Der erste Schritt auf dem Weg zu einem guten Orchester besteht folglich aus der Analyse des eigenen Instrumentenportfolios mit den jeweiligen Stärken und Schwächen eines Charakters. Doch auch hier gilt „Talent allein genügt noch nicht“. Um ein Virtuose auf seinem Gebiet zu werden, bedarf es sehr viel Übung.

Im zweiten Schritt wird der Fokus auf das Zusammenspiel gelegt. Dabei helfen kann ein Orchesterplan, der dem Team graphisch vor Augen führt, welche „Stimmen“ gut besetzt sind und wo es Lücken gibt. Auf Basis dieser Bestandsaufnahme können unter anderem folgende vertiefende Fragestelllungen in Bezug auf das Zusammenspiel im Team diskutiert werden:

Die 6 wichtigsten Fragen zum Zusammenspiel:

– Welche Art von Musik wollen wir eigentlich spielen? – Zielsetzung
– Wer sind unsere Zuhörer? – Kunden/-orientierung
– Was für eine Besetzung brauchen wir für unseren Spielplan? – Teamaufstellung
– Welche Situation hat unsere Stärken aufgezeigt? – Teamaufstellung
– Wer kann unsere Lücken füllen und vielleicht mal ein anderes Instrument ausprobieren? – Teamentwicklung
– Welche Kräfte wirken im Team? Harmonie vs. Dissonanz? – Konfliktmanagement

Durch diese musikalische Metapher eröffnet sich ein neuer Blickwinkel auf die Zusammenarbeit im Team. Ein besseres Verständnis für das Verhalten anderer schafft Toleranz und schärft den Blick für die Fähigkeiten des Gegenübers und die Chancen im Zusammenspiel. Außerdem ermöglicht es, im Team daran zu arbeiten, Veränderungsschritte zu identifizieren, um gemeinsam effektiver, leistungsorientierter und harmonischer zusammenzuarbeiten und sich als Team weiter zu entwickeln. Insbesondere ist diese Metapher auch eine hilfreiche Brücke, um Konflikte innerhalb eines Teams näher zu betrachten. Die Meta-Ebene eröffnet eine „Bühne“, auf der offen miteinander kommuniziert werden kann und auf der man sich (von neutral bis humorvoll) mit seinem Gegenüber austauschen kann. Plötzlich wird klar, warum eine Trommel und eine Geige ab und zu mal in unterschiedliche Richtungen gehen, aber beide eine wichtige Rolle im Orchester haben, die uns in Summe weiterbringt.

Die Grundlage des Orchestermodells

Grundlage des Orchestermodells sind die Belbin Teamrollen. Dr. R. Meredith Belbin (Cambridge UK) hat seit den 70er Jahren wissenschaftliche Forschungen betrieben, um zu analysieren, welche und wie viele Charaktertypen in einem Team aufeinandertreffen können. Richard de Hoop hat diese Basis genutzt und die Teamrollen in die musikalische Welt übertragen. Diese Weiterentwicklung durch die Instrumente macht die Charakterbeschreibungen sehr „greifbar“ und einprägsam. Außerdem ermöglicht die Metapher einen Perspektivwechsel, der ganz andere Lösungen hervorbringen kann.

In was für einer Band spielen Sie denn momentan – Musical Orchester, Streichquartett oder Brass Combo?

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