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Was ist interkulturelle Kompetenz?

Classen Rafael / EyeEm / Jirayu Siritorn / EyeEm / Getty Images

Die Globalisierung des Informationsaustauschs, die Zusammenarbeit über Landesgrenzen und Kontinente hinweg sowie Migrationsströme bewirken das Aufeinandertreffen von Menschen aus kulturell unterschiedlichen Milieus. Die interkulturelle Interaktion kann besonders im Berufsalltag Missverständnisse und Kommunikationsstörungen auslösen, die die konstruktive Zusammenarbeit beeinträchtigen. Hier hilft eine gestärkte interkulturelle Kompetenz aller Beteiligten über Schwierigkeiten hinweg.

Interkulturelle Kompetenz ist eine Schlüsselkompetenz

Schlüsselkompetenzen sind diejenigen Kompetenzen, die alle Menschen für ihre persönliche Entfaltung, soziale Integration, Bürgersinn und Beschäftigung benötigen, so die Definition und Empfehlung der Europäischen Union, einem Verbund mit  über 70 Jahren interkultureller Erfahrung.

Sowohl in Projekten mit internationalem Charakter, beim IT-Offshoring, im internationalen Vertrieb, beim Zusammenwachsen zweier Organisationen als auch bei der Eingliederung neuer Mitarbeiter/-innen schafft interkulturelle Kompetenz als Kombination aus bestimmten persönlichen Skills (Wissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten) die Bedingungen für eine bessere, reibungslose Kommunikation. Sie minimiert das Risiko von Fehleinschätzungen, fördert den Aufbau guter Beziehungen zu Kollegen/Kolleginnen sowie Kunden und sorgt für ein kontinuierliches Mitarbeiter-Commitment bei laufenden Projekten.

Darüber hinaus ist eine gestärkte interkulturelle Kompetenz der Mitarbeiter/-innen eines Unternehmens die Voraussetzung für die interkulturelle Unternehmenskompetenz. Dabei schärft das lernende System „Unternehmen“ seine Marktkompetenz im In- und Ausland, mit anderen Worten: Es entstehen ganz nebenbei Wettbewerbsvorteile.

Bleiben wir aber bei der individuellen interkulturellen Kompetenz. Hier werden Sie konkrete Maßnahmen im Training und Coaching entscheidend voranbringen.

Merkmale der interkulturellen Kompetenz

Ohne auf komplizierte Definitionen zurückzugreifen, will ich Ihnen als Coach und Trainer den Begriff der interkulturellen Kompetenz, besonders im Beruf, sowie deren Kennzeichen alltagstauglich verständlich machen (1):

– Die interkulturelle Kompetenz ist eine soziale und Bürgerkompetenz.
– Sie ist eine Schlüsselkompetenz, die in einer Wissensgesellschaft für die persönliche Entfaltung, aktive Bürgerschaft, den sozialen Zusammenhalt und die Beschäftigungsfähigkeit nötig ist.
– Sie ist kulturübergreifend, wobei Menschen kulturspezifische Kernkompetenzen entwickeln können.
– Sie erstreckt sich auf alle Formen von Verhalten, die es Personen ermöglichen, in effizienter und konstruktiver Weise am gesellschaftlichen und beruflichen Leben teilzuhaben und ggf. Konflikte zu lösen.
– Sie erfordert Kenntnisse und Verständnis von Verhaltensregeln und Umgangsformen, die in unterschiedlichen Gesellschaften und Umfeldern gemeinhin akzeptiert sind.
– Sie fördert das Bewusstsein für grundlegende Konzepte insbesondere der Bundesrepublik Deutschland und der EU in Bezug auf Einzelpersonen, Gruppen, Arbeitsorganisationen, Gleichberechtigung und Nichtdiskriminierung, Gesellschaft und Kultur.
– Sie erfordert die Fähigkeit, konstruktiv in unterschiedlichen Umgebungen zu kommunizieren, Vorurteile zu überwinden, Toleranz aufzubringen, verschiedene Standpunkte auszudrücken und zu verstehen, zu verhandeln und dabei Vertrauen aufzubauen sowie Empathie zu empfinden.
– Sie beruht auf der Bereitschaft zur Zusammenarbeit, Selbstsicherheit und Integrität.
– Sie setzt das Interesse des Einzelnen an interkultureller Kommunikation voraus.

Besonders innerhalb von Unternehmen und Organisationen ist interkulturelle Kompetenz keine Einbahnstraße, sondern die Sache aller unabhängig von der jeweiligen kulturellen Verwurzelung. Sie zeigt sich in diesen Fähigkeiten (2):

– Fähigkeit, Persönliches und Berufliches auseinanderzuhalten
– Fähigkeit, Vertrauen zu gewinnen und Empathie zu empfinden
– Fähigkeit, die eigenen negativen Emotionen wie Ärger zu steuern und konstruktiv zu handeln
– Fähigkeit zur Selbstreflexion und Selbsteinsicht
– Verständnis für die Andersartigkeit der internationalen Kommunikation
– Fähigkeiten und Fertigkeiten, das eigene Verständnis der unterschiedlichen kulturellen Ansichten zu zeigen, sowie die Bereitschaft, Meinungen und Ideen zu teilen
– Fähigkeit zu verhandeln, um einen Konsens zu erreichen

Kulturelles Awareness zur Stärkung der interkulturellen Kompetenz

Die gute Nachricht ist, dass jeder Mensch sowie jede Organisation bereits über ein bestimmtes Maß an interkultureller Kompetenz verfügt. Ebenfalls gut ist, dass interkulturelle Kommunikationsprobleme und Notsituationen in internationalen Projekten oder im Vertrieb entsprechende interkulturelle Gaps aufdecken, die mit gezieltem Coaching und Training geschlossen werden können. Interkulturelle Kompetenz ist also mit Erfolg verbunden.

Leider wächst die interkulturelle Kompetenz hauptsächlich im Rahmen interkultureller Tätigkeit in einem iterativen und interaktiven Prozess. Aus diesem Grund sind persönliche und projektbezogene begleitende Maßnahmen besonders hilfreich, vorausgesetzt, diese decken genau Ihren Bedarf und sind auf Ihren Berufsalltag übertragbar.

Dieses Wachstumspotenzial interkultureller Kompetenz wurzelt dort, wo in uns die Sensibilität, das Awareness für kulturelle Belange verortet ist, in Form von u.a. Wahrnehmungen, Erfahrungen, Überzeugungen, Identität. Genau an der Stelle setzt mein Training und Coaching an. Dabei greife ich auf anerkannte Methoden wie NLP zurück, die geeignet sind, Lösungsansätze für interkulturelle Herausforderungen herbeizuführen, seien sie persönlicher Natur oder ein Team betreffend.

 

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