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Was Mitarbeiter wirklich brauchen, um ihren Job zu lieben

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Was wünschen sich Arbeitnehmer von einem Arbeitgeber, um glücklich sowie loyal zu sein? Das ist eine Frage, die viele HR-Manager beschäftigt. Ein Blick auf aktuelle Studien liefert überraschende Antworten.

Das Thema Mitarbeiterbindung gewinnt aktuell an Bedeutung. In vielen Branchen macht sich der Fachkräftemangel breit und deutsche Arbeitgeber sehen sich zunehmend mit Problemen bei der Mitarbeitergewinnung und -bindung konfrontiert. Sowohl im Sinne des Employer Brandings als auch der Mitarbeiterzufriedenheit dürfte für sie daher von Interesse sein, was sich Mitarbeiter von ihrem Arbeitgeber wirklich wünschen – sprich was sie brauchen, um ihren Job zu lieben. Eine US-amerikanische Umfrage mit mehr als 27.000 Teilnehmern liefert hierfür erste spannende Erkenntnisse:

  1. 1. Geistliche,
  2. 2. Physiotherapeuten,
  3. 3. Feuerwehrkräfte,
  4. 4. Erzieher,
  5. 5. Künstler,
  6. 6. Lehrer,
  7. 7. Autoren,
  8. 8. Psychologen,
  9. 9. Sonderschullehrer,
  10. 10. Ingenieure,
  11. 11. Büroleiter und
  12. 12. Fachverkäufer für Finanzdienstleistungen und Objektschutz

 

waren jene Berufe, in welchen die Befragten durchweg am glücklichsten waren. Am unzufriedensten hingegen waren in der Umfrage:

  1. 1. Dachdecker
  2. 2. Kellner
  3. 3. Hilfsarbeiter
  4. 4. Barkeeper
  5. 5. Verpacker
  6. 6. Logistiker
  7. 7. Modeverkäufer
  8. 8. Kassierer
  9. 9. Küchenhilfen
  10. 10. Qualitätsmanager
  11. 11. Metzger
  12. 12. Möbelverkäufer

 

Auf den ersten Blick lassen sich sowohl bei den glücklichsten als auch den unglücklichsten Berufen kaum Gemeinsamkeiten entdecken. Es handelt sich um verschiedenste Tätigkeiten aus unterschiedlichen Branchen. Doch der Koordinator der Umfrage, Tom W. Smith der University of Chicago, zieht auf den zweiten Blick eine durchaus interessante Schlussfolgerung: Am glücklichsten scheinen Berufe zu machen, welche einen sozialen Aspekt haben. Wer sich also um andere Menschen kümmert, sie lehrt, beschützt, heilt oder ihr Leben auf andere Art und Weise besser macht, scheint mit seinem Beruf durchweg zufriedener zu sein. Anderen Menschen etwas zu geben – das ist seiner Meinung nach der Schlüssel zu einem erfüllenden Job. Um noch eine Stufe weiter zu gehen, bedeutet das: Menschen müssen einen Sinn in ihrer Arbeit sehen. Wer seine Tätigkeit als sinnvoll und positiv empfindet, als Beitrag zur Gesellschaft oder einer besseren Welt, der ist tendenziell glücklicher mit seinem Beruf.

Weniger arbeiten – mehr leben? Was wollen deutsche Arbeitnehmer?

Da sich US-amerikanische Studien aber nicht immer eins zu eins auf die deutsche Gesellschaft übertragen lassen, ist auch ein Blick auf heimische Forschungsergebnisse an dieser Stelle interessant. So ergab eine Studie von XING in Kooperation mit Statista im Jahr 2015, dass sich Wissensarbeiter vor allem Flexibilität bei der Arbeitsgestaltung wünschen, während rund zwei Drittel der Beschäftigten in erster Linie nach Sicherheit im Job streben. Wissensarbeiter wären außerdem zu 39 Prozent bereit, zugunsten einer besseren Arbeitsatmosphäre auch finanzielle Einbußen hinzunehmen. Alles in allem lautete das Fazit des „Kompass Neue Arbeitswelt“ damals:

– Sicherheit ist flächendeckend wichtiger als Selbstbestimmung.

– Arbeitnehmer würden gerne weniger arbeiten.

– Eine gute Arbeitsatmosphäre ist mindestens ebenso wichtig wie das Gehalt.

– Arbeitnehmer wünschen sich mehr Mitbestimmungsrechte im Unternehmen.

– Vor allem Wissensarbeiter streben nach einem tieferen Sinn in ihrem Job.

Sinn alleine scheint also kein glückliches und erfülltes Berufsleben zu garantieren, doch spielt der Aspekt für Arbeitnehmer tatsächlich eine tragende Rolle. Gedeckt wird diese Erkenntnis auch durch die Ergebnisse einer Studie aus dem Hause INQA (Initiative Neue Qualität der Arbeit): So streben 73 Prozent der Befragten eine Tätigkeit an, in welcher sie einen tieferen Sinn sehen. Dieser Sinn kann sozialer Art sein – muss er aber nicht. Besonders beliebt sind zum Beispiel auch die Bereiche Umweltschutz oder technologischer Fortschritt. Schlussendlich muss also jeder Mensch selbst herausfinden, welche Tätigkeit ihn glücklich macht und welcher Sinn für ihn darin steckt.

Ein tieferer Sinn ist wichtig, aber nicht der alleinige Erfolgsfaktor

Für Arbeitgeber bedeutet das: Sie sollten ihren Mitarbeiter einen Sinn stiften oder sie zumindest darin unterstützen, einen solchen selbst in ihrer Arbeit zu finden. Dennoch handelt es sich dabei nicht um den alleinigen Erfolgsfaktor hinsichtlich Mitarbeitergewinnung und -bindung. Auch Aspekte wie Wertschätzung, eine gute Arbeitsatmosphäre, Sicherheit, Flexibilität und auch das Gehalt spielen nach wie vor eine tragende Rolle bei der Mitarbeiterzufriedenheit. Wie so oft im Leben, kommt es schlussendlich auf die richtige Mischung an.

 

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