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Woran erkennen Sie eine drohende Kündigung – und wie sollten Sie reagieren?

Fired Caucasian businessman carrying personal belongings

Auch, wenn sich viele Deutsche ihres Arbeitsplatzes relativ sicher sind, kann es aus verschiedensten Gründen zu einer arbeitgeberseitigen Auflösung des Arbeitsvertrages kommen. Woran also erkennen Sie eine drohende Kündigung und wie sollten Sie darauf reagieren?

Gut ein Viertel der deutschen Arbeitnehmer fürchtet sich vor einer Arbeitslosigkeit (Quelle: Statista). Demgegenüber stehen knapp 39 Prozent der Deutschen, welche mit absoluter Sicherheit davon ausgehen, innerhalb der nächsten zwei Jahre keinen Jobverlust zu erleiden (Quelle: Statista). 14,31 Prozent schätzen ihre Chancen hingegen 50:50 ein und ziehen diese Möglichkeit durchaus in Erwägung. Auch, wenn in Deutschland also das Gefühl einer recht hohen Arbeitsplatzsicherheit herrscht, sollten Sie auf die Warnzeichen einer eventuell drohenden Kündigung achten, um rechtzeitig reagieren zu können.

Welche Warnzeichen können eine drohende Kündigung anzeigen?

Natürlich können Sie erst mit absoluter Gewissheit sagen, dass Sie eine arbeitgeberseitige Kündigung erhalten werden, wenn diese bereits in Ihrem Briefkasten liegt. Gründe kann es dafür viele geben: verhaltensbedingte beispielsweise oder betriebsbedingte. Wenn Sie aber Ihre Augen und Ohren offenhalten, ist die Wahrscheinlichkeit, von einer Kündigung überrascht zu werden, relativ gering. In der Regel gibt es stets das eine oder andere Warnzeichen vorab. Was also könnte auf eine drohende Kündigung hindeuten – muss es aber nicht?

1. Wirtschaftliche Schwierigkeiten: Das Unternehmen befindet sich in wirtschaftlichen Schwierigkeiten, macht Negativschlagzeilen in der Öffentlichkeit oder spekuliert sogar bereits über einen Stellenabbau.

2. Abnahme des Arbeitspensums: Ihnen werden nach und nach die Aufgaben sowie Verantwortungsbereiche entzogen oder diese werden an Kollegen delegiert.

3. Soziale Ausgrenzung: Sie werden nicht mehr zu Events, Meetings oder anderen sozialen Anlässen eingeladen, vielleicht sogar von Kollegen und Vorgesetzten bewusst gemieden oder schlimmstenfalls gemobbt.

4. Schlechtes Zeugnis: Ein von Ihnen angefordertes Zwischenzeugnis fällt negativ aus oder Ihre Leistungsbewertungen sinken immer weiter in den Keller. Im Feedbackgespräch hagelt es Kritik und die Konflikte im Team oder mit dem Chef häufen sich. Sie sind quasi Dauergast beim Vorgesetzten, aber niemals aufgrund positiver Nachrichten.

5. Abmahnung: Ein konkreteres Anzeichen für eine bevorstehende Kündigung als die Abmahnung gibt es wohl nicht. In diesem Fall handelt es sich natürlich um eine verhaltensbedingte und damit selbstverschuldete Kündigung, welche Sie aber unter Umständen noch abwenden können, indem Sie das Fehlverhalten einstellen.

6. Einstellung eines Nachfolgers: Plötzlich wird ein Mitarbeiter eingestellt, den Sie vielleicht sogar selbst einlernen sollen, welcher nach und nach Ihre Aufgabenbereiche übernimmt und Sie damit überflüssig macht. Aber Vorsicht: Eine solche Maßnahme kann auch Wachstum bedeuten, indem Ihr Fachbereich schlichtweg vergrößert wird.

7. Bewusst herbeigeführte Überforderung: Im Gegensatz zum Entzug der Arbeitsinhalte kann auch genau das Gegenteil ein deutliches Warnzeichen sein. Führt der Chef bewusst immer wieder eine Überforderung herbei, könnte das eine Form von Mobbing sein, um Sie bloßzustellen und im zweiten Schritt loszuwerden.

8. Abnehmende Wertschätzung: Ihre Ideen werden nur noch belächelt, für Dienstreisen werden Sie nicht mehr in Erwägung gezogen und über wichtige Entwicklungen werden Sie nicht mehr informiert. Sie erhalten kein Lob mehr, der Geschäftswagen wir Ihnen entzogen – oder eine andere Form der Anerkennung. Gesten, welche einen sozialen Abstieg im Unternehmen und damit auch eine drohende Kündigung implizieren können.

An dieser Stelle soll noch einmal betont werden, dass all diese Warnzeichen darauf hindeuten können, dass der Arbeitgeber Ihr Arbeitsverhältnis in Kürze auflöst, doch keinesfalls müssen. Sie dürfen deshalb nicht in Panik verfallen, sobald Sie in eine solche oder ähnliche Situation geraten.

Wie sollten Sie reagieren, um eine Kündigung möglicherweise noch abzuwenden?

Bewahren Sie stattdessen Ruhe und überdenken Sie Ihr weiteres Vorgehen. Begeben Sie sich nicht in die Opferrolle, sondern entscheiden Sie, ob Sie möglicherweise selbst kündigen oder sich stattdessen um das Fortbestehen des Arbeitsvertrages bemühen möchten. Wie also sollten Sie reagieren, um eine drohende Kündigung abzuwenden – oder diese wenigstens optimal zu meistern?

– Prüfen Sie noch einmal die Fakten und betrachten Sie Ihre Situation im Kontext. Es kann zudem helfen, sich die Meinung Dritter einzuholen – von Freunden oder Kollegen beispielsweise – denn die eigene Wahrnehmung ist stets subjektiv verzerrt und so könnte die drohende Kündigung nur eine Projektion Ihrer Ängste sein. Stellen Sie also sicher, dass Sie nicht überreagieren oder interpretieren, sondern dass eine Kündigung tatsächlich ein mögliches bis hin zu wahrscheinliches Szenario ist.

– Suchen Sie nun das Gespräch mit Ihrem Vorgesetzten. Sprechen Sie Ihre Befürchtung direkt an und warten Sie dessen Reaktion ab. Eventuell ist er ehrlich und bestätigt Ihre Sorge. Vielleicht beruhigt er Sie auch. Natürlich kann es ebenso sein, dass er Ihre Ängste herunterspielt und am Ende doch die Kündigung im Briefkasten liegt. Einhundertprozentige Sicherheit haben Sie auch nach einem solchen Gespräch also nicht – aber mit ein wenig Menschenkenntnis kann Ihr Bauchgefühl Ihnen nun vielleicht mehr verraten.

– Legen Sie sich einen Plan B zurecht. Ein solcher kann ungemein beruhigend wirken, unabhängig davon, ob die Kündigung schlussendlich tatsächlich in den Briefkasten flattert oder nicht. Es schadet nie, sich mehrere Optionen offen zu halten. Sehen Sie ich nach einem anderen Job um – Sie müssen sich ja noch nicht bewerben – träumen Sie von der Weltreise oder planen Sie eine nebenberufliche Selbstständigkeit als zweites Standbein.

– Meiden Sie unbedingt die Opferrolle und nehmen Sie Ihr Schicksal in die eigene Hand. Das bedeutet nicht nur Sicherheit im Fall einer Kündigung, sondern auch ein großes Plus für Ihr Selbstbewusstsein. Stellen Sie sich also aktiv Ihren Ängsten und versuchen Sie, so gelassen wie möglich zu bleiben. Manche Dinge können Sie schlichtweg nicht beeinflussen. Je eher Sie das akzeptieren und daran glauben, dass Sie dennoch jede Herausforderung meistern werden, umso weniger Angst machen Ihnen Szenarien wie eine drohende Kündigung.

– Sollten Sie in letzter Zeit tatsächlich in Ihrer Leistung nachgelassen oder sich falsch verhalten haben, reißen Sie sich zusammen. Zeigen Sie wieder Motivation, halten Sie sich an die Regeln und überzeugen Sie den Arbeitgeber somit indirekt davon, dass Sie diesen Job unbedingt behalten möchten. Lassen Sie also Taten sprechen und nicht nur leere Worte.

– Legen Sie sich ein finanzielles Polster an. Ein wenig Geld auf der hohen Kante beruhigt Ihre Nerven und hilft Ihnen dabei, im tatsächlichen Fall einer Kündigung die Zeit der Arbeitslosigkeit bestmöglich sowie sorgenfrei zu überbrücken.

 

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