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Interkulturelle Kommunikation anhand von Beispielen – weltweit erfolgreich interagieren

Interkulturell Agieren

Interkulturelle Kommunikation – weltweit erfolgreich interagieren

In Deutschland gibt man sich zur Begrüßung die Hand, in Japan verbeugt man sich respektvoll voreinander, und in Italien umarmen sich die Menschen gerne – vor allem, wenn sie sich besser kennen.

Das Begrüßungsritual ist nur ein Beispiel dafür, wie unterschiedlich Kommunikation ablaufen kann. Wenn Menschen aus verschiedenen Kulturkreisen aufeinandertreffen, bezeichnet man ihre Interaktion als interkulturelle Kommunikation. Diese Kommunikation zwischen einzelnen Personen, Unternehmen oder Organisationen kann schwierig sein und zu Missverständnissen führen. Der Grund dafür liegt in den unterschiedlichen Traditionen, Religionen und Gebräuchen einer Kultur, die sich gravierend auf die Kommunikation auswirken.

Interkulturelle Kompetenz

Die Kommunikation zwischen unterschiedlichen Kulturen gehört zum globalisierten Alltag. Immer mehr Menschen kommunizieren mit Menschen aus anderen Teilen der Welt: per E-Mail, Telefon, Skype und auch bei persönlichen Zusammenkünften. So ist die Bedeutung der interkulturellen Kommunikation in den letzten Jahrzehnten enorm gewachsen. Allein in Deutschland gibt es 16 Universitäten, die das Fach als Studiengang anbieten. Vor allem in international tätigen Unternehmen spielt die interkulturelle Kompetenz meistens eine große Rolle.

Kommunikation ist mehr als Sprache

Sichere Englischkenntnisse werden heute in der Geschäftswelt vorausgesetzt. Doch oft ist es nicht allein die Beherrschung einer Fremdsprache, die über den Erfolg oder Misserfolg der Kommunikation entscheidet. Ebenso wichtig wie die Sprache ist die nonverbale Kommunikation. Dazu gehören:

  • die Gestik
  • die Mimik
  • der Blickkontakt
  • die Körperhaltung
  • der Tonfall
  • die interpersonelle Distanz
  • die Kleidung

Des Weiteren spielen Umgangsformen und Gebräuche bei der interkulturellen Kommunikation eine essenzielle Rolle. Die Deutschen pflegen einen sehr direkten und zielorientierten Kommunikationsstil: Bei geschäftlichen Konferenzen kommt man schnell zum Punkt, ohne um den heißen Brei herumzureden. Gibt es Anlass zu Kritik, wird diese unumwunden geäußert. Das stößt in vielen Kulturkreisen auf Befremden oder sogar Ablehnung. In den meisten asiatischen, aber auch vielen südeuropäischen Ländern kommunizieren die Gesprächspartner indirekt miteinander – es ist nicht nur der Inhalt, sondern vielmehr die Art und Weise, wie dieser kommuniziert wird, von enormer Bedeutung. Aus diesem Grund ist es wichtig, sich mit dem Thema „Interkulturelle Kommunikation“ auseinanderzusetzen und sich vorab über den Kommunikationsstil eines Landes zu informieren.

Interkulturelle Kommunikation – exemplarisch verdeutlicht an sechs Ländern

Der folgende Überblick zeigt auf, welche Aspekte für eine erfolgreiche interkulturelle Kommunikation in ausgewählten Ländern von Bedeutung sind.

Frankreich:

  • indirekter Kommunikationsstil (Umschreibung, Tonfall)
  • Zeit ist relativ, kurzfristige Planung, Verspätungen sind üblich
  • Beherrschung der französischen Sprache sehr wichtig
  • hierarchisch geprägte Entscheidungsstrukturen
  • gepflegtes äußeres Erscheinungsbild wird vorausgesetzt
  • Small Talk üblich
  • Geschäftsessen ist wichtiger Teil der Kommunikation

Niederlande:

  • direkter Kommunikationsstil
  • lockere Gesprächsatmosphäre
  • Das Duzen und die Nennung beim Vornamen unter Geschäftspartnern sind üblich.
  • flache Hierarchien, Understatement wird bevorzugt
  • Geschäftsessen sind eher informell und dienen der Pflege einer vertrauensvollen Beziehung.

China:

  • indirekter Kommunikationsstil
  • persönliche Beziehungen wichtig für den Erfolg eines Projektes
  • Hierarchieorientierung
  • Visitenkarten haben enorme Bedeutung, werden bei der Begrüßung überreicht und aufmerksam studiert
  • Small Talk dient dazu, sich kennenzulernen und Vertrauen aufzubauen
  • Geschäftsessen sind wichtig, Nase putzen am Tisch gilt als Fauxpas

Russland:

  • stark ausgeprägte Hierarchien und autoritäre, patriarchische Denkmuster
  • direkte Kommunikation
  • Small Talk eher unüblich, Privates oder Kritik an russischen Verhältnissen bei ersten Begegnungen nicht erwünscht
  • persönliche Verbindungen wichtig für den Erfolg eines Unternehmens
  • Verhandlungstaktik ist oft emotionsgeprägt
  • Geschäftsessen mit viel Alkohol keine Seltenheit

Katar:

  • Verletzung religiöser Vorschriften führt zum Abbruch der Beziehungen
  • Vertrauen ist Voraussetzung für geschäftliche Beziehungen
  • Anrede, Titulierung, Visitenkarte und Gastgeschenke sind wichtig
  • Small Talk üblich
  • Geduld, Gelassenheit und Respekt sind wichtige Voraussetzungen für eine erfolgreiche Kommunikation
  • Geschäftsessen oft wichtiger als Treffen im Büro, Verträge werden während des Essens abgeschlossen, Alkohol und Schweinefleisch sind tabu

Brasilien:

  • indirekter Kommunikationsstil, Vermeidung von Kritik, Harmonie wichtig
  • persönliche Beziehung Voraussetzung für Geschäfte
  • hierarchisch geprägte Strukturen
  • Improvisation und Flexibilität wichtiger als Pünktlichkeit und Regeln
  • sehr emotionale Gesprächsführung
  • äußeres Erscheinungsbild wichtig, auch bei sehr hohen Temperaturen
  • leichter Körperkontakt bei Begrüßung und Gesprächen durchaus üblich
  • ausgiebiger Small Talk zum „Aufwärmen“ und Kennenlernen
  • Geschäftsessen haben große Bedeutung

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